Feedback und Update zu meiner Identität
Hallo an Euch,
erst einmal ein großes Dankeschön an Balthazar für die Antwort, welche mich sehr glücklich macht.
Gerne könnt und dürft ihr den Begriff “polyqueerplatonisch” verwenden.
Ich habe mit Blick auf die Begriffe “Guydyke” und “Girlfag” folgende für mich neue Informationen gefunden. Quelle wird gerne genannt: https://www.queerulantin.de/wp-content/uploads/2014/01/Queerulant_in-Ausgabe-6-Lesbar2014.pdf
Ich habe für mich als queere Frau mit der Identifikation als nicht-binär, FTF und Guydyke (Zugang zur eigenen trans-weiblichen Identität) über die positive Selbstbezeichnung enby-dyke nachgedacht. In Eurem Glossar steht, dass sich auch nicht-binäre Menschen als lesbisch identifizieren können.
Diese weitere Selbstbezeichnung hilft mir weiter zur positiven Selbstbezeichnung. Ein mir sehr vertrauter und nahestehender Mensch hat jenen Begriff geprägt und das ich in dieser einzigartigen queerplatonisch-lesbischen Beziehung die Selbstakzeptanz meiner queeren Weiblichkeit lernte.
Mit der Zeit kam mir die Erkenntnis, dass ich viele Vorbilder für queere Identität und Vielfalt erleben durfte und ich finde es klasse, wenn Menschen mir dann sagen, dass sie auch in der Community sind und mein Coming Out dann als Stärke wahrgenommen wird. Es gibt tatsächlich die wundervollen Überraschungen der Freundschaften, die in wundervolle queerplatonische Beziehungen als Teil meiner Pan-Asexuellen-Identität wurden. Vielfach oft lernte ich kenne, dass Hetero-Orientierung auch queer ist, wenn ein Mensch sich mit Begriffen auf dem aromantisch/asexuellen-Spektrum identifiziert und Akzeptanz für diese würdevolle Vielfalt äußert und auch zu Herzensmenschen werden.
Und mit fast 27 spielt es dann keine Rolle mehr, dass ich kein Protokoll über die Findung meiner queeren Identität vorweisen kann. Auf verletztende Worte reagiere ich oft ironisch, um meine Traurigkeit zu verbergen. Queere Vielfalt ist Menschsein und bedeutet, Würde zu akzeptieren. Und auch Menschen mit Autismus dürfen queer sein und, wie es in Euren Grundsätzen steht, ist das auch Existenz, die schützende Akzeptanz in Würde, Frieden und fördernden Dialog verdient.
Und jetzt denke ich an jene Herzensmenschen meines Lebens und denke an die anerkennenden Worte.
Auf eine Frage in Eurem Kummerkasten möchte ich noch eingehen: ich kenne zwei Lieder zum Thema Akzeptanz der queeren Community und Anerkennung der queeren Würde von Reinhard Mey (“Gerhard und Frank”, “Dr. Brand”).
Gerade denke ich an einen weisen Gedanken des Autors und Mensch Peter Märthesheimer (1937-2004): es ist die Pflicht in einer freundschaftlichen Beziehung nicht nur einander zu achten, sondern auch das Recht auf Leben und die Würde der Seele des Menschen zu schützen. Und dies soll nicht nur in der Freundschaft, sondern in allen zwischenmenschlichen Beziehungen gelten.
Liebe und dankende Grüße
Eine glückliche queere nicht-binäre Frau
Hallo!
Vielen Dank für deine Nachricht, wir werden uns deine Vorschläge und Hinweise anschauen!
Liebe Grüße,
Annika