Kummerkastenantwort 2.289: Bin ich vielleicht trans?
Hey!
Letzte Zeit habe ich ein bisschen Probleme mit meinen Geschlecht. Ich weiß nicht ob ich trans bin. (Ich bin afab)
Ich habe eigentlich keine richtigen Probleme mit beispielsweise meiner Brust. Ich wünsche mir allerdings gerne , dass sie wie des eines Jungen aussehen würde. Manchmal wenn ich nachdenke und denke ‘ich bin ein Mädchen ‘ dann find es ok aber wenn ich dann denke ‘ich bin ein Junge’ dann werde ich auf einmal extrem glücklich. Ich mag meinen Namen und meine Pronomen aber wäre glücklicher mit männlichen Pronomen und einem Jungsnamen. Ich denke ich wäre als Junge glücklicher. Aber nicht wegen irgendwelchen Vorteilen in der Gesellschaft. Ich wäre auch gerne mit einem Jungen zusammen aber nicht als Mädchen sonder als Junge. Wenn ich Frauen und Mädchen im Fernsehen sehe dann will ich nicht sie seien. Aber wenn ich manchmal Männer sehe wäre ich gerne sie. Ich kriege immer mit , dass trans Personen ihr ganzen Leben lang schon gespürt haben , dass etwas nicht stimmt. Bei mir war das nicht so. Ich habe auch vorher nicht sehr oft darüber nachgedacht wirklich ein Junge zu sein. Aber jetzt wenn ich mir sage ‘ ich bin ein Junge ‘ dann bin ich plötzlich sehr glücklich. Meine Schwester meinte gestern auch zu mir , dass sie dahinter steht aber ‘heutzutage wird einem in den Medien aufgezwungen etwas besonderes zu sein. Ich bin einfach unsicher. Könnte mir jemand helfen ?
Hey,
das was du hier beschreibst, klingt für mich sehr danach, dass du trans* bist. Trans zu sein muss sich nicht zwingend dadurch zeigen, den eigenen Körper zu hassen und sich mit dem Geschlecht, als das man sich aktuell präsentiert, komplett unglücklich zu fühlen. Für das, was du hier erzählst, gibt es auch einen Begriff: Gender-Euphorie. Als Gegenstück zu Dysphorie beschreibt das, sich mit seinem Aussehen und/oder seinem wahren Geschlecht gut/sicher/glücklich zu fühlen.
Du musst es auch nicht “schon immer gewusst haben”, um “wirklich” trans zu sein. Die Geschichten von trans Menschen sind vielfältig und es gibt auch genug Leute, denen es so ging wie dir. Du bist damit nicht allein!
Bitte lass dich nicht davon verunsichern, dass die Medien dich “trans machen” würden. Ja, Sichtbarkeit und weniger klischeehafte Repräsentation von trans Menschen nimmt erfreulicherweise zu. Das heißt nicht, dass Transsein irgendwem aufgezwungen wird – nur, dass mehr Menschen die Möglichkeit haben, sich in den Darstellungen wiederzufinden und zu erkennen, dass sie trans sind.
Alles Gute
Vanessa