Enby Q&A 25
Willkommen zur zweiten “Staffel” Enby Q&A. Wir veröffentlichen hier jeden Mittwoch eine Frage und Antwort (“Q&A”) zu Nicht-Binären (“Enby”) Geschlechtern. Unser_e Gastautor_in ist Sasha. Es ist nichtbinär, das bedeutet, dass es weder männlich noch weiblich ist. Zu diesem Thema erreichen es immer wieder Fragen, die wir hier mitsamt den Antworten veröffentlichen dürfen. Sasha betreibt außerdem die Webseite https://geschlechtsneutral.wordpress.com
Was denkst du über gender wie “stargender” oder “fablegender”? Ich hab eher das Gefühl dass sowas von Leuten kommt die sich über Enbies oder trans Personen ohne Dysphorie lustig machen als dass es wirklich von Menschen verwendet wird, auch wenn ich es respektieren würde, wenn sich eine Person wirklich so labelt, ich kann nur nicht nachvollziehen wie sich eine Person z.B. als Stern sehen bzw das mit Geschlecht in Verbindung bringen kann.
Nun ja, ich kann auch nicht nachvollziehen wie sich eine Person als Frau oder als Mann sehen kann *schulterzuck* das sollte einfach nicht das ausschlaggebende Kriterium sein.
Wir benutzen diese Wörter, um unseren Gefühlen, unserer Identität, unserem Platz in dieser Welt irgendwie Ausdruck zu geben. Ich finds immer wieder total spannend, wenn zwei Leute ihr Geschlecht sehr ähnlich beschreiben, und dann aber trotzdem verschiedene Labels dafür verwenden, einfach weil ein Detail oder eine Gewichtung unterschiedlich ist, oder sogar nur eine Abneigung zu einer bestimmten Buchstaben- oder Lautfolge besteht. Und andersrum, wenn du zwei Leute mit gleichem Geschlecht fragst, was das genau bedeutet, wirst du garantiert nicht deckungsgleiche Antworten bekommen.
Ich finde nicht, dass Kreativität und Buntheit „der Sache“ schaden. Was schadet sind transfeindliche Leute. Gatekeepende Leute. Leute die bestimmte Labels nicht ernst nehmen, weil sie befürchten dass sie selbst sonst weniger ernst genommen werden.
Und ja, ich habe solche Gefühle auch.
Es ist halt auch logisch, dass wir da extrem empfindlich sind, wo wir quasi täglich drum kämpfen müssen überhaupt ernst genommen zu werden.
Und ja, unter diesen vielen Labels für Geschlechter gibt es garantiert welche, die nur zu Verarschungszwecken dort hin geschrieben wurden.
Aber zum einen ändert das nichts an der grundsätzlichen Legitimität von Geschlechtern die ich persönlich nicht nachvollziehen kann, und zum anderen gibt’s bestimmt Leute die sich trotzdem genau in sowas wiederfinden und sich validiert fühlen.
Wichtig ist, was du draus machst, und du sagst ja selber, dass du Leute mit solchen Labels kommentarlos akzeptieren würdest.