Kummerkastenantwort 1.140: Bin ich wirklich trans?
Hallo.
Ich bin biologisch weiblich, identifiziere mich aber seit ca. einem halben Jahr als trans, genauer als demiboy. Ich habe mich im Dezember bei meiner Familie geoutet und irgendwie ist meine Dysphorie, sowohl in sozialen Interaktionen, als auch bezüglich meines Körpers, irgendwie stärker als zuvor, sie tritt auch häufiger auf. Es passiert mir auch manchmal, dass ich mich selbst misgendere, wenn ich über mich nachdenke, wonach ich mich immer super unwohl fühle. Manchmal vergesse ich auch meine Mutter zu korrigieren, wenn sie meinen alten Namen verwendet, was sie leider ungemein häufig tut, was manchmal auch daran liegt, dass ich in der Schule ungeoutet bin und da dann auch immer auf meinen ,,alten Namen“ hören muss. Aber heißt das nicht eigentlich, dass ich mir das trans sein und die Dysphorie nur einbilde? Normalerweise misgendert man sich schließlich nicht selbst und Dysphorie kann ja auch schlecht einfach so verstärkt auftreten.
Liebe Grüße
Charlie
Hallo,
ich würde das genau andersrum argumentieren. Weil es jetzt Anlässe gibt, wo Menschen dich richtig ansprechen können, fällt es dir mindestens im Nachhinein mehr auf, wenn es mal nicht gemacht wurde. Eben weil es sich für dich richtiger anfühlt, wenn Menschen das richtig machen.
Und auch du selbst hast bisher die meiste Zeit deines Lebens mit deinem Deadname gelebt. Auch du brauchst Zeit, das zu verlernen.
Kurzum: ich verstehe, warum dich das verunsichert. Ich weiß aber auch, dass es vielen Personen, die trans sind so geht. Und, dass das nicht heißt, dass sie nicht trans sind.
Liebe Grüße
Xenia