Kummerkastenantwort 869 – wie kann ich ein entspanntes Coming Out haben?
Hallo ihr lieben Menschen,
Euer Kummerkasten und generell eure Seite hier haben mir sehr geholfen, Worte zu finden, um mich zu beschreiben, und festzustellen, dass ich nicht allein bin. Ich wollte euch einfach Mal danke sagen für die tolle Arbeit, die ihr hier macht. Ich bin mir sicher, dass ihr damit sehr vielen Menschen sehr helft!
Eine kurze Frage hätte ich jetzt doch noch: habt ihr Tipps, wie mensch ein Coming-out möglichst entspannt halten kann? Ich würde die “wir setzen uns alle an den Tisch und tun so, als wäre was ganz schlimmes passiert”-Situation gerne vermeiden, aber langsam halte ich die falschen Pronomen etc. echt nicht mehr aus…
Liebe Grüße,
Ein Mensch, dem ihr sehr geholfen habt
Hallo!
Vielen Dank für deine liebe Nachricht und das Lob!
Ich kann gut verstehen, dass du dein Coming Out entspannt halten möchtest. Diese Situationen sind aber sehr individuell und schwierig, vorher zu planen. Es gibt auch keine Lösung, die für alle passt. Grundsätzlich kannst du dir vorher überlegen, was du sagen willst und was du von den Personen, bei denen du dich outest, erwartest. Wenn du dich z.B. bei deinen Eltern outest und Angst hast, dass sie etwas als Vorwurf auffassen könnten, sag ihnen vielleicht explizit, dass sie das nicht wissen konnten und bisher nichts falsch gemacht haben. Sag ihnen außerdem, wie du in Zukunft genannt werden möchtest, welche Bezeichnungen und Pronomen sie verwenden sollen und so weiter.
Du kannst dir auch eine Vertrauensperson mitnehmen zu einem Cominhg Out, die dich auf jeden Fall unterstützt und für dich da ist. Wenn es keine dramatische Situation sein soll, kannst du aber versuchen, das mal ‘nebenbei’ zu erwähnen statt eine spezifische Situation zu kreieren (“wir setzen uns alle an den Tisch und tun so, als wäre was ganz schlimmes passiert”).
Ich wünsche dir für dein Coming Out alles Gute!
Liebe Grüße,
Annika