Kummerkastenantwort 1.271: Woher weiß ich, welches Label am Besten zu mir passt?

Hey,

ich wollte mich erst einmal bedanken, für das was ihr tut. Ohne euch wäre ich vermutlich nicht soweit, wie ich jetzt bin.
Ich habe zwei Fragen:
1. Müssen Kinder die als ersten Vornamen einen geschlechtsneutralen Namen haben, immernoch einen eindeutig “männlichen/weiblichen” Vornamen tragen?
2. Woher weiß ich, welches Label am Besten passt? Weil ich schwanke im Moment zwischen nicht-binär, ftm, demiboy, genderfluid und agender. Woran mache ich genau fest, welches das Label ist, dass ich tragen möchte?

Tut mir leid, dass es (eventuell) etwas dumme Fragen sind.
Liam (oder auch ein seeehr verwirrtes Menschi)

Hallo,

die Antwort zu deiner ersten Frage ist “es ist kompliziert”. Eigentlich ist sie nein. Menschen haben das mal durchgeklagt und der ehemals feste Bezug zwischen Vornamen und Geschlecht in Deutschland ist rechtlich nicht haltbar. Gleichzeitig gilt aber auch, dass das Standesamt, das die Geburtsurkunde ausstellt, die Daten prüft, die es bekommt und die Beamten dort aus verschiedenen Gründen nein sagen können. Was dann in einem länglichen Widerspruchsverfahren enden kann.

Das ärgerliche an Labels ist, dass es keine eindeutige Zuordnung oder keine Mechanismen gibt, die die sicher vergeben. Wenn dich etwas anspricht, kannst du das verwenden, um dich damit einfacher und besser zu beschreiben. Aber da gibt es in der Regel kein richtig und auch kein falsch. Du kannst das zum Beispiel dran festmachen, wo du das verwendest, ob Menschen Begriffe kennen und du bereit bist, die zu erklären. Oder daran, worauf es dir gerade speziell ankommt – welche Eigenschaften von dir das Label rüberbringen soll. Du kannst auch danach gehen, was für dich schön klingt. Da gibts keine Regeln.

Liebe Grüße
Xenia

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