Kummerkastenantwort 1.338: Ich bin genderfluid – und meine Partnerin kommt damit nicht zurecht.

Hallo liebes Team, ich brauch’ mal dringend eure Hilfe!

Bin 27, AMAB, in einer Beziehung mit einer Cis-Frau. Habe mich bei ihr als non-binary geoutet und sie hat feminine Kleidung gefunden, die ich bestellt habe um meine weibliche Seite zu entdecken.

Ich fühle mich nach wie vor hauptsächlich als Mann, aber fände es auch sehr cool in bestimmten Situationen als Frau bzw. Transfrau aufzutreten.
In meinen Träumen und Fantasien fühle ich mich schön mit Sport-BH & Rock, nenne mich Terri-May (das ist hier das erste Mal, dass ich den Namen öffentlich benutze), und trage Heels.

Gleichzeitig fühle ich mich in bestimmten Situationen absolut wohl als Mann mit Bart.
Ich mag meinen Geburtsnamen Peter ebenso wie meinen Penis und meinen Körper.
Nach meinen Recherchen passt der Begriff “genderfluid” absolut zu dem, was ich fühle … weder 100 % Mann, noch 100 % Frau, sondern eher abwechselnd

Meine Freundin dreht jetzt komplett frei, ist der Meinung, ich habe einen Fetisch, verlangt von mir, in Selbsthilfegruppen zu gehen und will von dem ganzen Thema nichts mehr wissen.

Ich bin mega verletzt und mega enttäuscht von ihr, denn sie hatte immer betont, wie cool sie Trans-Leute findet und dass sie überhaupt kein Problem damit hätte
Umgekehrt hatte ich immer Verständnis für ihre Probleme (Eifersucht, Angst, Borderline) … ich überlege, mich zu trennen

Beste Grüße
Peter & Terri-May (die beide ziemlich ratlos sind)

Danke!

Hallo Peter & Terri-May,

Das klingt ganz schön schwierig und verletzend, wenn deine Partnerin so mit dir umgeht. Auch wenn sie vielleicht Fragen hat, sich an den Gedanken gewöhnen muss, dass du genderfluid bist und vielleicht auch zunächst überfordert ist, verdienst du Respekt und Anerkennung. Und auch, dass sie sich auf den Weg begibt, dich zu akzeptieren und mehr über deine Geschlechtlichkeit zu lernen. Genau das darfst du, finde ich, auch einfordern. Wenn sie sich dagegen sträubt ist vielleicht eine Trennung tatsächlich eine gute Idee.

Wenn du die Nerven dafür hast, kannst du natürlich auch mit ihr ins Gespräch gehen und herausfinden, wieso sie denkt, das sei ein Fetisch oder wieso sie sich so sehr dagegen wehrt, über dieses Thema zu sprechen. Vielleicht könnt ihr das auch so klären.

Ich wünsche dir alles Gute!

Liebe Grüße,

Annika

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