Kummerkastenantwort 2.352: Ich glaube, ich habe Zwangsgedanken über Geschlecht.

Moin, ich(15/lesbisch/afab) bin gerne etwas maskulin, bin aber mit dem Frausein ziemlich zufrieden. Aber ich mache mir trotzdem oft Gedanken darüber, ob ich nicht doch trans* sein könnte. Das macht mir Angst. Während solcher “Anfälle?” auch Herzrasen etc. Dabei geht es hauptsächlich bei meinen Gedanken in die Richtung: “Was ist, wenn ich mein ganzes Leben eine Lüge leben werde? Ich es nie genau wissen!” Meine Vermutung ist, dass es Zwangsgedanken sein könnten. Ich vermute schon länger, dass ich welche auch über andere Themen habe(haben vor ca. 5 Jahren angefangen und ich habe alle Symptome, habe auch schon mit anderen Betroffenen gesprochen und es war als würden wir die selbe Person sein). Ich habe keine Diagnose für eine Zwangsstörung, bin aber wegen Zwängen und Ängsten in Behandlung. Von den Zwangsgedanken hab ich aber nicht erzählt. Ich werde darüber reden, nur gerade fühle ich mich nicht bereit. Deshalb eine Frage an alle trans* Personen unter euch: Ist es für euch beleidigend, dass jemand Zwangsgedanken darüber hat? Ich meine, es ist ein relativ verbreitetes Thema. Ich würde mich nicht als transfeindlich sehen, versuche ständig mich weiterzubilden und alles. Ich würde es auch nicht als homofeindlich ansehen, wenn jemand heterosexuelles Zwangsgedanken über seine sexuelle Orientierung hat, aber ich weiß ja selber, wie es sich anfühlt. Es tut mir so Leid, wenn ich jemanden damit verletzten würde! Ich meine, es ist ja total okay trans* zu sein und ich würde immer unterstützen und habe mich auch schon selber gegen trans*feindliche Aussagen gestellt. Aber trotzdem tut es mir Leid, dass ich diese Gedanken habe und es macht mich fertig. Oft sind Zwangsgedanken ja über Dinge, die zu verurteilen sind. Nur diesmal eben nicht! Greife ich damit jemanden an? Oder fühlt ihr euch schlecht, weil ich mich selber in Frage stelle, für etwas was total normal ist? Etwas verwirrend. Hoffentlich ist es trotzdem verständlich. Vielen Dank, ihr seid mega! Liebe Grüße💕

Hallo du,

wie du beschreibst, es ist möglich, dass du von einer Zwangsstörung betroffen bist. Wir sind aber keine Ärzt*innen und kennen dich nicht, daher liegt es uns fern Diagnosen zu stellen.

Die LWL-Klinik Paderborn informiert: Typische Merkmale einer Zwangserkrankung sind die immer wiederkehrenden Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen. Sie können sich auf unterschiedliche Alltagsthemen beziehen. Erkrankte Personen erkennen sie als unsinnig. Es gelingt ihnen jedoch nicht, sich von ihnen zu distanzieren. Zwangsgedanken und Zwangshandlungen sind hartnäckig, aufdringlich und lassen sich nicht steuern. Betroffene nehmen Zwangsgedanken nicht als Symptom wahr, sondern sind überzeugt, es handele sich um ihre eigenen Gedanken.

Ich lese raus, dass du dir unsicher bist, ob du trans sein könntest und Angst hast. Du könntest vielleicht dich fragen, was dir genau Angst macht.

Solltest du bereit sein, deine Gedanken in deiner Behandlung zu thematisieren und eine entsprechende Diagnose erhalten, so glaube ich nicht, dass andere Menschen dich für deine Gedanken verurteilen würden, dir böse darum oder verletzt wären!

Liebe Grüße und alles Gute für dich

Elizy

Nachtrag: Hier kam noch eine Antwort über den Kummerkasten.

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