Kummerkastenantwort 2.525: Ich möchte eine nicht-binäre Person in meinem Leben unterstützen.

Hallo ihr Lieben,

erstmal möchte ich euch von Herzen für die tollen Antworten danken, die ihr hier gebt.

Jetzt zu meinem Problem: Ich (16) mache mir Sorgen um eine Person aus meiner Klasse. Ich merke, wie they sich immer weiter zurückzieht und es immer schwerer wird, zu them durchzudringen.
They ist nicht-binär, ist jedoch nur bei wenigen Menschen geoutet, u. a. weil they weiß, dass their Familie nicht gut darauf reagieren würde. Ich möchte them gerne unterstützen, weiß aber nicht, wie ich das machen kann.
Ich möchte auch für die Person da sein, weil ich glaube, dass es manchmal echt gut ist, sich mit anderen (nicht-binären) trans Personen über manche Struggels unterhalten zu können (bin selber nicht-binär trans).
Wir haben eigentlich nicht viel miteinander zu tun und teilen auch nur wenige (bzw. fast gar keine) Interessen, obwohl ich them sehr mag. Wirklich gute Freund*innen hat die Person in der Schule nicht und geht auch nicht aktiv auf Menschen zu. Mir fällt es selbst schwer, auf Leute zuzugehen, das „Richtige“ zu sagen und Gespräche am Laufen zu halten.
Ich weiß nicht, was ich machen soll und es ist so schwer, mitanzusehen, wie es them immer schlechter geht und ich nur hilflos dabei zuschaue, weil ich nicht weiß, wie ich mehr Kontakt als nur Smalltalk, geschweige denn ein gutes Verhältnis zwischen uns aufbauen kann.
Es ist so schwierig, mit einer Person Gespräche aufzubauen und ihr zu vermitteln, dass ich immer für sie da bin, wenn die Person sich selbst abschottet. Vor allem, weil ich Angst habe, Themen anzuschneiden, die für die Person unangenehm oder triggernd sein könnten.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich wirklichen Kontakt zu der Person aufbauen und für sie da sein kann? Ich möchte, dass es them besser geht und dass they weiß, dass ich immer für them da bin.

Tut mir leid, dass das hier so wirr geschrieben ist, das wühlt mich gerade ziemlich auf, weil die Situation wirklich ernst ist und ich nicht will, dass es them noch schlechter geht.

– Tiras

Hallo Tiras,

Ich finde es toll zu sehen, welche Gedanken du dir machst und dass du versuchst zu helfen. Und deinen Ansatz, mit them in Kontakt zu treten finde ich auch gut.

Ich glaube, es ist sinnvoll, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, wenn ihr euch nicht gut kennt und direkt auf z.B. Transfeindlichkeit und Diskriminierung und struggles zu sprechen. Das braucht gegenseitiges Vertrauen. Es reicht, denke ich, erstmal über irgendwelche kleinen Dinge ins Gespräch zu kommen, z.B. über Schuldinge (wie schwer die Mathearbeit war, was them in den Pfingstferien vorhat…) oder über Hobbies, Serien etc. Damit kannst du them zeigen, dass du dich interessierst, da bist und vielleicht seid ihr dann auch irgendwann bereit dafür, über ernstere Themen zu sprechen.

Wenn du magst, kannst du them unseren Regenbogenchat empfehlen, da können wir dann auch unterstützen.

Liebe Grüße,

Annika

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