Kummerkastenantwort 5.805: Meine Eltern unterstützen mich nicht in Bezug auf HRT und ich habe Suizidgedanken

(tw Dysphorie, nicht unterstütztende Eltern, Erwähnung von Suizidgedanken)



Hey, ich bin 17 und transmaskulin. Meine Dysphorie ist ziemlich sclimm (oft so stark, dass ich selbst alltägliches nur mit großer Schwierigkeit schaffe. ), aber meinem Eltern wollen nicht, dass ich mit HRT anfange. Ich hab bereits vor 1,5 Jahren angefangen mit ihnen darüber zu reden und meinem Eltern hatten auch bereits mehrere Gespräche mit meiner Therapeutin darüber.



Meiner Eltern behaupten immer wieder sie würden „mich in allem unterstützen“ und „sehen wie schlecht es mir geht und wollen helfen“, zugleich aber bekommen sie noch nichtmal hin über mich mit den richtigen Pronomen zu sprechen (allein bis ich nicht dauerhaft gedeadnamed wurde hat es 1,5 Jahren gedauert). Ich hab bereits versucht meiner Eltern mit diversen Studien davon zu überzeugen, dass die Wahrscheinlichkeit einer detransition sehr gering ist, aber dass war ihnen komplett egal. Meine Mutter wiederholt immer wieder, dass hrt ja „ein großer schritt ist und ich es ja bereuen könnte“.

Erst vor einer Woche hab ich nochmal versucht meiner Mutter zu erklären warum ich dringend HRT brauche, hab dann u.a. auch meine Suizidgedanken erwähnt, darauf kam aber wieder genau die gleiche Reaktion wie immer.



Mittlerweile ist alles was mir noch einfällt, meinen Eltern mit dem Jugendamt zu drohen, da bin ich mir aber nicht sicher ob die mir helfen könnten und bis ich nen Termin da machen kann, dauert es vermutlich noch ne ganze Weile (in der ich es irgendwie schaffen muss mental so stabil zu bleiben dass ich nicht die Abizulassung verliere …)



Habt ihr noch irgendwelche Tipps was ich tun kann um meine Eltern vielleicht irgendwie doch noch umzustimmen oder wohin ich mich wenden kann um ohne ihre Zustimmung hrt zu bekommen?



(Leider gibt es in meiner Nähe nicht Mal queere Organisation die sich mit sowas auskennen oder überhaupt irgendwelche, die was anderes außer CSD’s oder Treffen mit gleichaltrigen organisieren :/ )



Ray

Hallo!
Es tut mir sehr leid, dass du in dieser Situation bist.
Das Jugendamt kann dir an dieser Stelle tatsächlich helfen, vorausgesetzt, du erwischt eine Person beim Jugendamt, die zu trans Themen sensibilisiert ist. Ich würde dir empfehlen, dich mal bei Katha und Nando vom Digital Street Work Team zu melden, die können dich näher beraten, was das Jugendamt machen könnte und was nicht. Du könntest außerdem versuchen, dich bei TraKiNe zu melden, die kennen sich vielleicht auch noch zu anderen Wegen aus, die nicht das Jugendamt beinhatlen. Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg und beim Abi!

Liebe Grüße,
Elias