Kummerkastenantwort 664: Ich zweifle daran, trans zu sein.

Hallo,

ich bin 16 Jahre alt, biologisch weiblich und bin mir einigermaßen sicher, dass ich transgender bin. Allerdings kommen bei mir immer wieder Zweifel darüber auf, weil ich sehr viel über meine Vergangenheit nachdenke.
Schon seit dem ich ein kleines Kind bin begleitet mich mehr oder weniger meine Transidentät. Als ich ungefähr 3 war dachte ich, dass ich durch irgendeinen Zauberspruch, noch zu einem Jungen werde (Ich weiß es klingt sehr eigenartig, aber ich hatte als Kind eine große Fantasie, haha). Das ganze ist vermutlich darauf entstanden, weil ich mir noch nie eine Zukunft als Frau vorstellen könnte. Dazu kommt, dass ich als ich klein war, lieber einen Penis als eine Vagina gehabt hätte. Soweit so gut, allerdings hatte ich in meinem weiteren Leben nach meiner Einschulung immer mal wieder Momente, in denen ich mein zugewiesenes Geschlecht als nicht so störend empfand. Und das lässt mich zweifeln. Dazu stelle ich mir die Frage, ob es auch anderen Transpersonen so geht, oder ob das nur bei mir so ist.
Viele Grüße 🙂

Hallo,

Zweifeln ist für queere Personen ganz normal. Egal, ob es um die Frage geht, queer genug zu sein, ob es darum geht, sich Dinge nur einzubilden oder darum, dass es bei anderen ja viel eindeutiger ist: Das alles und noch viel mehr schleppen viele von uns mit sich herum.

Selbst, wenn wir Antworten dazu finden, hilft das nicht wirklich weiter. Vielen hilft es am Ende nur, diese Gedanken aufzubrechen und sich darauf zu besinnen, dass es nicht um die anderen, sondern um sich selbst geht. Dass es nicht um Vergleiche und nicht um Eindeutigkeit geht. Sondern darum wie -und im zweiten Schritt auch mit welchen Labeln- ich mich selbst wohlfühlen kann. Und dann daran zu arbeiten, dass das auch so wird.

Liebe Grüße
Xenia

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