Kummerkastenantwort 663 – bin ich trans? Will ich nur dazu gehören?

Hey liebes queer-Lexikon Team,

einmal vorab ein großes Lob an euch. Die Seite ist unglaublich hilfreich und schön gestaltet.
Ich zweifle seit einiger Zeit daran, dass ich mich mit meinem Geburtsgeschlecht (weiblich) identifizieren kann. Ich würde allerdings auch nicht sagen, dass ich zu hundert Prozent ein Junge bin, bis jetzt denke ich bin ich irgendwo im Trans-maskulinen Bereich.
Mein Problem ist allerdings, dass ich mir auch unsicher bin, ob ich mir das alles nur einbilde… seit einigen Monaten bin ich mit einem (Trans) jungen aus meiner Stufe befreundet und frage mich, ob ich nicht vielleicht einfach nur dazu gehören möchte, nicht Mainstream sein möchte oder einfach auffallen.
Daher wäre meine frage, ob das gut sein könnte und ich mich durch hereinsteigern so fühle oder ob ich mir einfach zu viele Gedanken mache.

Liebe Grüße M

Hallo M,

ich verrate dir mal ein Geheimnis, so zwischen uns, das sicher nicht das ganze Internet mitlesen kann. Niemand unter der Sonne hat eine Ahnung, was Einhundertprozent männlich sein soll. Geschlechter sind in dieser Gesellschaft einfach nicht wirklich definiert und damit ist auch der Maßstab, hundert Prozent oder achtzig Prozent oder wie viel auch immer männlich sein zu müssen, um Mann zu sein, weder hilfreich noch zielführend.

In deiner zweiten Frage, ob es um das dazugehören geht, stolperst du selbst quasi direkt: Wenn du dazugehören willst, wäre es ja gerade die falsche Idee zu sagen “ich mach jetzt was, was nicht Mainstream ist” – du kannst nicht gleichzeitig trans sein wollen, um dazu zu gehören und um nicht Mainstream zu sein. Das ergibt in Kombination nicht viel Sinn und riecht viel mehr nach queerem Impostersyndrom.

Viele Grüße
Xenia

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