Kummerkastenantwort 903: Darf ich Binder nutzen, auch wenn ich nicht trans bin?

Gibt es so eine Art „“Dysphorie““ die sich nicht auf das Geschlecht an sich bezieht sondern auf die Art der Repräsentation? Also z.B Butch, wo zwar ein gelesenwerden als Frau gewünscht ist, aber nicht feminin mit zb Makeup / Kleid?
Kann man auch genderrepresentationfluid sein und dann trotzdem zb binden? Weil man appropriatet das ja irgendwie und nimmt echten trans menschen was weg oder? Was wäre eine alternative?

Hallo,

eine ganz ähnliche Frage haben wir gerade schon versucht zu beantworten. Die Antwort passt auch auf deine Frage ganz gut:

Auch Butches berichten von Dysphorie (zum Beispiel in dem Buch „Stone Butch Blues“ von Leslie Feinberg). Ein Begriff dafür könnte z.B. „gender nonconforming“ sein, aber ich finde genderrepresentationsfluid auch super! Ich denke, es macht nicht so viel Sinn, Dysphorie in „Schweregrade“ zu unterteilen. Die Art der Dysphorie die du erlebst muss sich nicht mehr der anderer Menschen vergleichen um valide zu sein. Wie sich Dysphorie bei Menschen äußert ist ohnehin immer unterschiedlich. Dementsprechend eignest du dir, indem du bindest, auch nichts an, was dir nicht nicht zusteht. Deine Dysphorie ist real und Binder können Menschen nutzen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität. Es gibt ganz im Gegenteil sehr viele Butches, die das genauso nutzen. Wenn du dich als Butsch identifizierst bist du ja nicht „fake-trans“ sondern eben butch – mit allem Erleben und ggf. Dysphorien die für dich dazugehören.

Also: du brauchst von keinem Menschen die Erlaubnis, einen Binder zu benutzen. Das steht dir zu, wenn es sich gut für dich anfühlt!

Ganz liebe Grüße,

Rabia

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Eine Antwort

  1. 8. Januar 2021

    […] glaube, das hier ist deine Frage und die dazugehörige Antwort. […]