Kummerkastenantwort 1.769: Wie kann ich dafür sorgen, dass meine Mutter sich um einen gendersensibleren Umgang mit mir bemüht?

Hallo, ich bin 21 und nicht-binär.

Ich habe mich dieses Jahr bei meiner Familie geoutet (nicht nur nicht-binär).

Vor einigen Wochen sprach ich mit meiner Mutter über Pronomen, Wortendungen bei zb. Berufsbezeichnungen etc. ,mit meinem Outing kam meine Familie und meine Freunde gut klar und auch mit meiner Namensänderung.

Mein -Kummer- :
Vorallem meine Mutter tut sich etwas schwer damit das für sich zu akzeptieren, sowie meine (selbst wenn sie noch in Probe-phase sind) gewählten Pronomen zu verwenden oder auch neue Worte statt eindeutig geschlechtorientierte zu nutzen.

Meine Frage an euch ist:
Könnt ihr mir einen Rat geben wie ich am besten damit umgehe?

Ich habe ihr mitgeteilt das ich Geduld habe und ich mir wünsche sie würde sich nicht ständig entschuldigen und äußern wie schwer es ihr fällt, und stattdessen kurz nachdenkt um sich dannach zu verbessern oder mich direkt nach Verbesserung fragt.

Mein Drang ist es sie jedes mal zu verbessern (was ich mittlerweile auch reduziert hab)
und so langsam fühle ich mich auch schlecht dafür sie zu verbessern, obwohl ich das nicht sollte denn das Gefühl was durch falsche Begriffe in mir ausgelöst wird, tut mit jedem mal mehr weh…

Ich möchte ihr einerseits nicht zu viel werden, andererseits auch nicht akzeptieren was in mir ausgelöst wird und es daraufhin hinzunehmen wie Jahre zuvor. Durch mein Verbessern oder anmerken, gebe ich mir selbst das gefühl mich dagegen eingesetzt zu haben.

Frage:
Gibt es einen guten Mittelweg?

PS: Ich weiß es alleine schon sehr zu schätzen das meine mutter überhaupt so akzeptierend und aich interessiert damit umgeht.


Herzliche Queere Grüße
-A

Hej A,

erst einmal ja, es ist ganz wunderbar, dass du mit deinem Outing so gut aufgenommen wurdest. Trotzdem macht natürlich auch der weitere Umgang damit etwas mit dir, und der verläuft ja eher schwierig. Kannst du dir eventuell Hilfe von Geschwistern, anderen Familienmitgliedern, Freund*innen holen, damit sie auch verbessern statt immer nur du? Dann wärst du damit nicht so alleine. Vielleicht kannst du deiner Mutter auch Übungen an die Hand geben (z.B. mit anderen üben oder immer wenn man einen Fehler macht, drei Sätze bilden, wo man es richtig macht, und ähnliches), dann kann sie auch konkret daran arbeiten.

Liebe Grüße,
Valo

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