Kummerkastenantwort 2.208: Ich glaube, ich bin eine Frau.

Hey,
Ich bin 19 und als Junge gebohren.
Ich bin gerade sehr verwirrt was meine gefühle angeht und weiß nicht so wirklich wer ich bin und was ich machen soll, ob das nur ne phase ist oder irgendwas sexuelles.

Jeden Abend gehe ich ist bett und denke unendlich lange darüber nach wie es wäre eine Frau zu sein. Dabei geht es aber primar um die Geschlechtsmerkmale und das gefühl das etwas fehl. Es ist wie einer starker sog der mich in diese richtung zieht.
Ich habe aber weder das gefühl das ein anderer name besser zu mir passen würde noch das ich als Sie bezeichnet werden müsste (es ist schwierig darüber nachzudenken aber ich fühle mich einfach nicht schlecht wenn jemand männliche pronomen benutzt).
Auch habe ich nocht das gefühlt in weiblichen klamoten rumzulaufen darüber zu denken ist irgenwie komisch.

Aber die sog nach anderen geschlechtsmerkmalen ist einfach sehr stark und je mehr ich mich über das Thema informiere umsomehr bekomme ich:
1. Das gefühl das die diesen druck schon seit jahren verspüre aber immer vertrangt habe.
2. In ein loch hineinfalle aus dem ich nicht mehr herrauskomme und mein gesamtes leben nur noch kompliezierter macht.

Wenn ich jetzt zu viel privateren Gedanken komme erinnere ich mich an eine zeit so 4-6 wo ich Z.b. mich als Bibi Blocksberg verkleidet habe und halt mit anderen mädchen so gespielt habe. Aber ich habe das immer auf die erziehung meiner eltern kaschiert die mich halt nicht in irgendeine geschlechter role gezwängt haben und dachte das wäre ganz normal.

2. Sachen wo ich niemals dran gedacht hätte das sie im zusammenhang damit stehen würden sind das ich zum einen nicht gerne schwimmen gehe und auch nicht besonderns auf meinen körper achte was pflege angeht. Es war mir halt immer recht egal.
Da bin ich mir auch 0 sicher ob das wirklich irgendwie im zusammenhang damit steht oder ob das nur gelaber im internett ist.

Vlt kann mir ja jemand helfen oder kann mir sagen was ich jetzt machen. Lohnt es sich oder ist ignorieren besser ?

Hey,

wenn du jetzt schon das Gefühl hast, da Dinge zu lange verdrängt zu haben, ist es ganz sicher nicht hilfreich, das weiter zu ignorieren. Du musst auch nicht alles, was mit Transistion assoziiert ist (Name/Pronomen/Klamotten/Körper,…) sofort oder je ändern wollen, um trans* zu sein. Vielleicht kommt das bei manchen Dingen noch, wenn du dir sicherer bist. Vielleicht auch nicht, und das wäre völlig in Ordnung.

Es ist in der Tat auch so, dass sich Dysphorie nicht immer (sofort) als ein klares “Dieses und jenes macht mich unglücklich, weil ich trans bin” zu erkennen ist. Oft wird das Leuten erst so richtig bewusst, wenn sie realisiert haben, dass sie trans sind und eine medizinische Veränderung des Körpers tatsächlich möglich ist.

Wenn du jemanden hast, bei dem du dich sicher genug dafür fühlst, kann ich dir nur raten, mal darüber zu reden. Das kann Familie sein, Freund*innen, ein*e Therapeut*in, eine queere Jugendgruppe bei dir in der Gegend,… oder schau doch gerne mal bei uns im Regenbogenchat vorbei 🙂

Alles Gute
Vanessa

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