Kummerkastenantwort 2.816: Gibt es für das, was ich fühle, ein Label?
Hallo liebes Queer Lexikon Team,
Ich habe mehrere Fragen also ich bin afab und identifiziere mich als lesbisch. Bisher bin/war ich eigentlich immer glücklich damit als weiblich gesehen zu werden aber gleichzeitig immer irgendwie traurig das ich nicht als junge gelesen werde. Das gleiche Gefühl habe ich auch mit Pronomen sie/ihr Pronomen kenne ich halt und bin dran gewöhnt aber an manchen Tagen würde ich mich freuen wenn auch er/ihm Pronomen für mich benutzt würden ich habe auch für eine Zeit neutrale Pronomen probiert aber die passten alle nicht.
Lange Einleitung aber jetzt meine Fragen:
Gibt es für dieses Gefühl ein Label und wenn ja welches? Was ich mir bisher zusammengekleistert habe ist genderfluid bigender oder fluid bigender bigender was aber mehr verwirrend ist als hilfreich.
Wie gehe ich damit um das ich beide Pronomen(er/sie) benutzen möchte aber an manchen Tagen mehr als an anderen?
Beißt sich mein Geschlecht mit meiner sexuellen Orientierung(denn auch wenn ich teilweise männliche Pronomen benutzen möchte identifiziere ich mich immer noch als lesbisch)?
Und wie erkläre ich das anderen am besten wenn ich mein zweites coming out habe?
Vielen Dank im Voraus
Hallo!
Hmm, ja Labels. Sowohl genderfluid als auch bigender passen zu deiner Beschriebung. Du kannst sie gerne beide verwenden. Wenn du das zu viel oder verwirrend findest, bist du es aber auch niemandem schuldig, dich so ins Detail zu definieren. Wenn diese Worte nur dafür da sind, dass du dich selbst besser verstehst ist das auch okay.
Du kannst auch beide Pronomen einfach verwenden. Wenn es sich öfter ändert, welche Pronomen du bevorzugst, kannst du das ja auch dazu sagen. Wie du deinem Umfeld mitteilen willst, nach welchen Pronomen dir gerade ist, liegt bei dir. Du kannst es einfach sagen, wenn es dir gerade wichtig ist, oder subtiler mit sichtbaren Markern wie Pronomen Pins arbeiten.
Mit deiner sexuellen Orientierung beißt sich das gar nicht. Wenn du dich wohlfühlst, dich als lesbisch zu bezeichnen, dann bist du lesbisch.
Und zum zweiten Coming Out ist nur zu sagen, du weißt wer du bist. Du hast es hier gerade schon beschrieben. Dass sich Label und Identitäten ändern ist ganz normal. Beim zweiten Coming Out hast du sogar den Vorteil, dass du das schonmal gemacht hast 🙂
Ich hoffe, ich konnte dir damit etwas weiter helfen
LG Lily ^-^