Kummerkastenantwort 2.831: Ich glaube, ich bin nicht cis

Hej,
ich habe eine Frage zu meiner Genderidentität.
Ich bin amab, habe aber sehr oft Genderdysphorie und gehe stark davon aus, dass ich nicht cis bin. Die ersten Gedanken daran hatte ich als Kind und über die Jahre kam mir Thema immer wieder in den Kopf, aber so richtig beschäftigen tue mich damit erst seit ein oder zwei Jahren.
Ich habe oft ein Bedürfnis, „Frauenkleidung“ zu tragen und glaube auch oft, dass ich mich in einem „weiblichen Körper“ wohler fühlen würde.
Wenn ich aber dann mal Frauenkleidung anziehe, um mich dahingehend auszuprobieren, fühle ich mich nicht immer wie ein Mädchen, sondern fast immer mehr als Junge obwohl ich eben die Dysphorie hab, die auch eigentlich sehr stark ist. Ich fühl mich in der Frauenkleidung sehr wohl und erlebe auch Gendereuphorie.
Da ich vor meiner Familie noch nicht geoutet bin, kann ich die Frauenkleidung oft nur für kurze Zeit anziehen und wenn ich Männerkleidung trage, fühl ich mich zwar nicht unbedingt wie ein Mann, aber es ist schwer herauszufinden, ob ich trans* bin oder nicht.
Ich glaube eigentlich eben, dass ich nichtbinär oder eine trans Frau bin, aber sehr oft, wenn ich mich eben ausprobiere, fühle ich mich irgendwie plötzlich wie ein Junge.
Soweit ich weiß, müssen Pronomen nicht unbedingt etwas über die Genderidentität aussagen, aber vielleicht ist es noch interessant zu erwähnen, dass ich mich mit männlichen Pronomen oft relativ wohl fühle, auch wenn es nicht perfekt passt, glaube ich. Jedenfalls ist es mir oft erst dann unangenehm, wenn ich auf anderem Wege Dysphorie hab oder ich gerade über meine Genderidentität nachdenke.
Ich weiß, dass es das Label demiboy gibt, aber so richtig weiß ich noch nicht, ob das wirklich passt.
Habt ihr vielleicht Ideen, welches Laben dazu passen könnte oder wieso ich mich in Frauenkleidung zwar wohler fühle, aber irgendwie weniger trans* im Vergleich zu Männerkleidung (in der ich dann oft denke, dass ich eben nicht cis bin).

Hallo,

es kann verschiedene Gründe geben, wieso du so auf “Frauenkleidung” reagierst. Vielleicht könntest du versuchen zu beobachten, was genau du denkst und welche Gefühle dich dabei begleiten. Ist es Scham, Ärger oder etwas anderes?

Sich wie ein Junge zu fühlen, selbst wenn du “Frauenkleidung” anhast, das kann vieles bedeuten, vielleicht unter anderem, dass du dir nicht erlaubst, dich weiblich / als Mädchen zu fühlen. Du kannst das besser interpretieren, als Menschen, die dich nicht kennen.

Nicht nur Kleidung ist die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Vielleicht könntest du auch andere Bereiche dir angucken und weiter schauen, wie du dich dabei fühlst: stimmig oder dysphorisch. Das tust du schon mit den Pronomen.

Möglicherweise sprechen dich auch Labels wie questioning oder gender nonconforming an.

Crossdressing also einfach Spaß an Klamotten des anderen Geschlechts, das könnte auch eine Rolle spielen.

Vielleicht hilft dir das weiter.

Alles Gute,

Elizy

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