Kummerkastenantwort 3.360: Ich habe kein Label und will mich outen.
Hi, erstmal kurz vorab: Danke das ihr das hier macht! Ihr seid für viele Menschen eine große Hilfe!
Aber kommen wir zu meinem Problem: Ich bin mir nicht wirklich sicher welche Sexualität/welches Geschlecht ich habe und bezeichne mich daher entweder als unlabeled oder wenn dann queer, ich finde es immer noch schwierig irgendwo zugehörig zu sein, wenn ich nichtmal wirklich weiß wer ich bin und wen ich liebe, aber finde es besser, als sich in eine Schublade zu stecken. (Verurteilte niemanden hier!) Das hab ich schon ein paar mal „versucht“, aber hab mich immer irgendwie so gezwungen gefühlt das dann auch nur und genau so auszuleben. Vielleicht habe ich auch noch nicht das „richtige“ Label gefunden, keine Ahnung, bin aber ganz zufrieden mit dem Begriff queer.
Eigentlich ist das noch gar nicht mein Problem, damit habe ich mich abgefunden, ich bin nur abgeschweift um es zu erklären. Also: Wie kann ich mich bei meiner Familie als queer oder unlabeled outen? Ich bin sehr dankbar dafür das meine Familie so offen mit dem Thema umgeht (gleich mehr), das outen an sich ist ja auch nicht das große Problem. Nur kennen sie bloß die Begriffe lesbisch, schwul, bi und transgender, und ich hab halt auch keine Lust bei jeder Person die Begriffe erklären zu müssen und warum ich so fühle. Außerdem hab ich Angst vor der Reaktion meines Vaters, da wir z.B. eine schwule Person und unserer Familie haben und mein Vater mal meinte, er fände es „nicht gut wenn er sich so verhält“, was auch immer er damit gemeint hat. Bei dem Rest der Familie ist das Outing aber kein Problem. Jedenfalls hab ich Angst vor seiner Reaktion wenn ich mich als etwas oute was halt nicht so bekannt ist. Danke schonmal! LG
Hallo!
Wenn du keinen Begriff wie ‘queer’ oder ‘unlabeled’ verwenden willst, kannst du z.B. einfach erklären, dass du nicht heterosexuell / nicht cis bist, aber (noch) kein bestimmtes Label hast. Vielleicht findest du auch irgendeine Ressource, die du deiner Familie geben kannst, um sich weiter zu informieren – z.B. ein Youtube-Video, eine Doku, einen Zeitungsartikel oder so.
Und wenn du Angst vor der Reaktion deines Vaters hast: Oute dich vielleicht erstmal vor einer ‘sicheren’ Person und bitte diese um Unterstützung. Mehr Infos findest du in unserer Coming Out Broschüre.
Liebe Grüße & Alles Gute,
Annika