Kummerkastenantwort 4.751: Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich outen sollte
Hey Kummerkasten Team, danke erstmal für eure tolle Arbeit, ihr habt mir in vielem schon sehr weitergeholfen. Ich hab euch schonmal angeschrieben, wegen meinem sher konservativen, homophoben und teils rassischen Familiären Umfeld, aber darum gehts heut nicht also vll. kleine Trigger Warnung. Nur zur Klarstellung ich bin mir ziemlich sicher mit meinen Labels (Lesbisch, Non-Binär), und ich habe auch schon ein paar Leuten davon erzählt (4), aber ich wollte einmal ausprobieren nur they/them Pronomen zu benutzen und einen neuen Namen habe ich auch schon gefunden, aber in meinem Freundeskreis gibt es auch zwei Personen (weiblich und non-binär) die sich daten und ich komm mit irgendwie doof vor jetzt zu sagen „ hey Leute, ich bin eigentlich ne komplette Kopie von euch, bitte benutzt jetzt auch für mich einen anderen Namen und zusätzlich benutzt bitte nich neue Pronomen, danke“. Ich glaube das kommt einfach schlecht rüber. Die meisten Leute denken entweder das ist alles nur „eine Phase“ oder das ist alles nur für „Aufmerksamkeit“ aber ich fühle mich einfach am wohlsten damit. Leider gibts da noch ein Problem, selbst, wenn ich meine Freunde bitten würde einen neuen Namen für mich zu benutzen und meine Pronomen zu ändern, bin ich leider immer noch (zurecht) sehr paranoid und habe Angst, dass meine Eltern das irgendwie herausbekommen (was große Konsequenzen hätte), also macht es eigentlich keinen Sinn mich noch weiter zu outen. Oder?
Sry für die lange Nachricht, ich hab einfach so viel zu sagen.
Nachtrag:
Naja danke nochmal für die harte Arbeit! 🙈sry, dass ich nochmal schreibe, ich habe vergessen bei meiner letzten Nachricht meinen Namen zu schreiben, obwohl das ja jetzt auch wieder überflüssig ist…. Sry ich bin müde, es ist spät, habs vergessen. Mein neuer Name ist Devon und ich bin froh, dass das jetzt zumindest irgendjemand weiß. Ich bin noch nicht 100% sicher, ob es sich gleich auf Anhieb richtig anfühlen wird meinen Namen oder meine Pronomen (ich würde they/them bevorzugen)zu wechseln, aber wer kann das schon sagen, bis mans ausprobiert. Egal, das war eine Fortsetzung von der Nachricht die ich vor ein paar Minuten geschickt habe, sry für das durcheinander 😵💫…
Hallo Devon,
Danke, dass du deinen neuen Namen mit uns teilst. Ich kann deine Unsicherheit verstehen, aber natürlich bist du nicht einfach eine Kopie von den Menschen in deinem Freund*innen-Kreis und ich glaube auch nicht, dass Menschen das denken werden. Es ist häufig so, dass sich in Freund*innenkreisen mehrere Menschen als queer outen – wir finden uns schon oft, bevor wir jeweils wissen, dass wir queer sind. Insofern: trau dich, das vielleicht mal anzusprechen. Und wer darauf gemein reagiert ist es so oder so nicht wert, dein*e Freund*in zu sein.
Wenn du einen anderen Ort zum Ausprobieren haben willst, kannst du mal in unseren Regenbogenchat kommen. Und vielleicht lohnt sich ein Blick in unsere Coming-Out-Broschüre?
Liebe Grüße & Alles Gute für dich!
Annika