Kummerkastenantwort 5.054: Ich bin mir nicht sicher über mein Geschlecht

Hi,

Ich weiß das ich nicht cis bin aber auch das ich nicht trans bin ich verwende derzeit genderfae oder demigirl und glaube auch, dass das ganz gut passt aber ich bin mir echt nicht sicher vielleicht bin ich auch agender, ich bin mir selbst nicht ganz sicher(wurde weiblich geboren). Ich stehe nicht auf Männer, kann ich trotzdem sagen das ich lesbisch bin? Außerdem möchte ich meinen Eltern bald davon erzählen, weil es mir wichtig ist das sie das wissen ich habe aber angst, weil sie sich manchmal über solche dinge, wie das es mehr als 2 Geschlechter gibt lustig machen, ich meinen möchte auch Namen ändern, das Problem dabei ist, dass sie sehr an meinem “offiziellem” Namen hängen und ich werde sehr oft nicht ernstgenommen. Was soll ich tun?

Danke und LG

Hallo 🌸

es ist total in Ordnung, wenn du noch auf der Suche bist und noch keine klare Antwort für dich gefunden zu haben scheinst. Viele Menschen durchlaufen Phasen in ihrem Leben, welche von Unsicherheiten geprägt sind und denen sie sich hinterfragen. Es ist daher sehr wertvoll, wenn du dir die Zeit nimmst, um dich selbst besser zu verstehen.

Dich als lesbisch zu bezeichnen ist total legitim, wenn du es auch selbst so empfindest. Das muss mit deiner Unsicherheit zur Geschlechtsidentität nicht unmittelbar zu tun haben. Betrachte Label als eine Art Werkzeug, um dir selbst und anderen zu helfen, deine Identität besser zu verstehen. Label müssen nicht als starre Konstrukte begriffen werden. Also fühl dich frei so zu definieren, wie du es als richtig empfindest!

Mit den eigenen Eltern ins Gespräch zu gehen, kann durchaus sehr herausfordern sein. Überlege dir vielleicht im Voraus schon, was du ihnen genau sagen möchtest. Es wäre möglich, dass du ihnen erklärst, was es dir bedeutet, was dir auf der Seele brennt und warum du möchtest, dass sie davon erfahren. Außerdem kannst du schauen, welchen Zeitpunkt du wählst, zum Beispiel wenn ihr euch ungestört fühlen solltet oder wenn du möglichst viel Sicherheit gewinnst. Darüber hinaus könntest du auch überlegen, ob dich jemand beim Gespräch begleiten könnte. Mehr Tipps findest du in unserer Coming-Out-Broschüre.

Es ist in jedem Fall ein mutiger Schritt, dich zu öffnen. Ich wünsche dir Kraft und Mut und, dass du gemeinsam mit deiner Familie einen wirklich positiven Moment erlebst. Ich hoffe es sehr für dich!

Liebe Grüße
Fiore 🌸