Kummerkastenantwort 5.513: Ich bin vielleicht genderfluid und vielleicht aroace.

Hey

Ich bin 13 (afab) und bin im Moment sehr verzweifelt. Ich fühle mich jeden Tag irgend wie anders und verstehe mich einfach nicht mehr. Manchmal hab ich das Gefühl ich bin genderfluid. Aber wenn ich mir dann vornehme mich etwas „maskuliner“ anzuziehen fühle ich mich unwohl. Manchmal gehe ich abends ins Bett und denke Morgen werde ich mich Outen. Dann überlege ich mir alles wie ich’s am besten sage, aber wenn’s dann soweit ist und ich’s eigentlich gerade ansprechen will kann ich’s einfach nicht mehr.



Ausserdem bin ich auch noch verwirrt was meine Sexualität angeht. Eigentlich dachte ich immer ich bin Bi. Doch manchmal hab ich auch das Gefühl ich bin A_sexuell und A_romantisch.



Ich habe einfach irgendwie das Gefühl mit meinen Gedanken und Gefühlen ganz alleine zu sein. Und manchmal Denke ich auch das ich mich wohl nie Mals outen werde.



Habt ihr irgendwelche Tipps wie ich mit mir selbst sicherer werden kann was ich bin und was ich fühle?

Hallo!

Das tut mir leid, das klingt wirklich belastend! Ich gehe deine Fragen mal rückwärts durch:

Ich kann mir gut vorstellen, dass dir Kontakt zu anderen jungen queeren Leuten gut tun würde. Schau doch mal auf dieser Karte, ob du eine queere Jugendgruppe in deiner Nähe findest oder schau gerne bei uns im Regenbogenchat vorbei.

Wenn du dich niemals outen willst, ist das okay. Das ist keine Pflicht. Es kann gut sein, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem das einfacher wird, sich das vorzustellen und wo es dir auch gut tun würde, wenn Menschen in deinem Leben von deinem Geschlecht und deiner sexuellen und romantischen Orientierung wissen, aber wenn der Punkt nicht jetzt ist, ist das okay. Du darfst das in deinem Tempo machen.

Du kannst bi sein und aromantisch und asexuell. Bi beschreibt ja, Menschen welchen Geschlechts bzw. welcher Geschlechter du anziehend findest, während asexuell und aromantisch (besonders wenn es um das Spektrum geht) beschriebt, ob und wie und wann und unter welchen Umständen und wie intensiv du dich angezogen fühlst.

Was deine Geschlechtspräsentation angeht: Vielleicht hilft es, dir nicht das Ziel zu setzen, „maskuliner“ auszusehen, sondern einfach zu schauen, was sich gut anfühlt – völlig egal, welche geschlechtliche Bedeutung das hat. Das Label ist vielleicht gar nicht so wichtig, sondern eher: wie kannst du dich wohlfühlen? Was fühlt sich gut an?

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Liebe Grüße,

Annika

 

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