Kummerkastenantwort 5.932 – Ich finde binding unangenehm, bin ich vielleicht doch nicht trans?

Heyy 😀 Ich bin Lee und ich hätte da eine Frage: Wenn ich mich (provisorisch) binde, stört es mich fast noch mehr. Ich vermute weil ich stetig daran erinnert werde, dass da was ist, was ich wegbinden muss… oder könnte das heißen, das ich gar nicht trans* bin? Ist es möglich sich so etwas einzureden? Ich kann manchmal gar nicht in den Spiegel schauen und ich bin glücklich über meine Pronomen und meinen neuen Namen, auch wenn ich in rl nd so genannt werde.

Danke für eure Hilfe!!

Hallo,

Die meisten Personen, die sich sehr mit trans* identifizieren können, sich mit einem anderen Namen und Pronomen wohlfühlen (also Gender Euphorie erleben) und Gender Dysphorie leben, sind auch trans*.
Und dass Binding für dich unangenehm ist, spricht auch nicht gegen eine trans* Identität. Binding ist natürlich rein körperlich nicht super angenehm, mit so etwas engem um den Brustbereich und, dass diese enge deine Aufmerksamkeit auf dieses Körperteil lenkt, dass du ja eigentlich nicht möchtest, ergibt ja auch Sinn.
Für viele trans* Personen ist der optische Effekt einer flachen (oder flacheren) Brust es aber trotzdem wert. Oder es fühlt sich besser an, als andere Optionen.
Vielleicht ist ja Tape z.B. angenehmer, oder du möchtest lieber doch nicht binden. Auch das ist vollkommen in Ordnung! Binden oder Binden zu wollen ist in keiner Weise Vorraussetzung um trans* zu sein. Alles, was deine Dysphorie lindert (oder nicht schlimmer macht) und dir gesundheitlich nicht schadet, darfst/kannst/solltest du machen. Und nichts davon macht dich mehr oder weniger trans*.

Zum Schluss möchte ich dir unbedingt raten, nicht in irgendeinerweise provisorisch mit Bandagen oder ähnlichem zu binden, sondern immer mit einem richtige Binder, der dir passt, oder eben mit Tape. Das kann deine Gesundheit nämlich wirklich beeinträchtigen. Schau dazu auch unbedingt in unsere Binding-Broschüre.

Alles Gute,

Joshua

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