Kummerkastenantwort 6.080 – Ich fühle mich manchmal unter Druck gesetzt, mich zu outen, obwohl ich eigentlich gut passe
Hey,
ich bin trans maskulin und habe ein sehr gutes Passing. Ich habe herausgefunden, dass viele Personen, auch die, mit denen ich relativ viel zu tun habe, nicht wussten, dass ich trans bin und dachten, ich wäre einfach ein cis Junge. Ist es jetzt schlimm, es Ihnen gesagt zu haben, weil ich dachte, dass sie es sowieso wissen würden? Und wie kann ich verhindern, mich manchmal zu outen wenn ich es eigentlich gar nicht möchte, aber es trotzdem tue, da ich mich irgendwie unter Druck gesetzt fühle?
Queere Grüße 🏳️⚧️🏳️🌈
Jamie
Hallo!
Ob du dich outest oder outen möchtest, ist ganz alleine deine Sache. Du musst niemanden über deine trans* Identität informieren, wenn du nicht möchtest, und bist es auch keinem schuldig. Vielleicht hilft es dir, dir das in solchen Momenten in den Kopf zu rufen.
Wie du mit dem Druck spezifischer umgehen kannst, hängt, denke ich, auch davon ab, woher dieser Druck kommt, damit man gezielt darauf eingehen und damit umgehen kann.
Sich zu outen oder es eben auch nicht zu tun, ist erst mal nicht gut oder schlecht. Es ist gut, wenn sich outen sich gut anfühlt, du dich dadurch mehr gesehen fühlst, etc. Schlimm ist es, wenn andere Leute sich deshalb anders dir gegenüber verhalten, dir gegenüber transphob sind oder dir gefährlich werden (wollen). Wobei dabei ja nicht dein Outing das Problem wäre, sondern das Verhalten der anderen Personen. Sollte das passieren, hol dir auf jeden Fall unbedingt Hilfe!
Es kann natürlich auch sein, dass die Personen anderen von deiner trans* Identität erzählen. Ich hoffe natürlich, dass die das nicht tun/nicht getan haben, immerhin sollte es deine Entscheidung sein, ob und wem du davon erzählst und das sollten eben auch andere respektieren.
Wenn du denkst, du kannst gut mit den Personen sprechen, vor denen du dich geoutet hast, könntest du sie darauf ansprechen, dass sie das für sich behalten sollen.
Alles Gute,
Joshua


