Kummerkastenantwort 370: Ich bin ace und aro – werde ich deswegen meine Freundin verlieren?

Hallo,

ich bin ace und aro. Ich habe nur eine wirkliche Freundin, die ich liebe. Alle anderen (inklusive meine Eltern) sind nur Leute, mit denen ich manchmal Zeit verbringen möchte. Ich habe das Gefühl, dass sie das einzig wichtige auf meiner Welt ist, ich kann nicht betonen wie sehr ich sie, und nur sie liebe. Sie ist aber nicht aromantisch, deshalb habe ich angst, dass sie sich verlieben wird und eine Familie gründen wird, dass sie nur noch Zeit für Frau und Kind haben wird, und nicht für mich.

Und mein leben wird dann nur noch aus Arbeit bestehen, es würde keinen Spaß machen. Meine Freundin ist für mich unersetzlich, nicht nur irgendeine Freundin. Ich glaube, dass es keine Lösung gibt, wie gesagt: sie wird immer weniger Zeit für mich haben. Ich weiss das ist egoistisch von mir, zu verlangen dass sie sich um mich kümmert und mich liebt. Was soll ich tun? Kann ich was tun?

Hallo,

was du tun kannst, in keiner festen Reihenfolge und auch in verschiedener, ich nenne das jetzt mal Schwierigkeit, hab ich mal aufgelistet. Vollständig ist diese Liste sicher nicht.

Beziehungsmodelle überdenken

Es sagt niemand, dass Beziehungen immer exklusive Paarbeziehungen sein müssen. Ich kenne Menschen, die in mehreren Beziehungen sind und mit einigen, aber nicht allen ihrer Partner*innen Kinder bekommen haben. Es ist also kein strenges entweder du bleibst in der Beziehung oder sie gründet eine Familie.

Weniger Vorhersagungen machen

Vorhersagen sind schwierig, hat mal ein kluger Mensch gesagt, besonders dann, wenn sie die Zukunft betreffen. Klar könnte es sein, dass deine Freundin mal eine Familie gründet. Wann das sein wird, oder ob das überhaupt passiert, wissen wir alle jetzt noch nicht. Die Zeit, in der wir uns jetzt die Haare drüber raufen, was wir machen, wenn irgendwas passiert, ist Zeit, die uns in der Gegenwart fehlt.

Autonomie anerkennen

Auch wenns weh tut. Deine Freundin ist eine eigene Person. Sie hat, genau wie du, ein Recht darauf, zu tun was ihr gut tut und ihr Leben zu führen. Da gehts noch gar nicht um Egoismus oder darum, ob Egoismus schlecht ist, sondern viel elementarer um persönliche Freiheit, die wir uns zugestehen sollte.

Reden

Auch wenns schwer fällt. Reden. Auch über Dinge, die Angst machen, versuchen, mit denen, die es betrifft zu besprechen. Das macht verletzlich, das braucht Vertrauen. Aber, wer deine Ängste kennt, kann dich auch besser begleiten und wahrnehmen.

Liebe Grüße und alles Gute für dich!
Xenia

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