Kummerkastenantwort 1.121: Ich bin trans & meine Familie ist sehr religiös

Hey,
Ich würde gerne Unbekannt bleiben und bin ratlos und am Ende.
Brauche Irgendwie Rat.
Fange mal an ist sehr kompliziert alles kurz zu fassen , weil es zu viel ist….

Ich bin in einer sehr religiösen, traditionellen Familie groß geworden.
Mein Vater ist vor 3 Jahren plötzlich verstorben und meine Familie ist dadurch religiöser geworden.

Ich hatte schon immer Probleme Zuhause weil ich anders war, bin schon mit 16 schonmal ausgezogen..
Ich habe mich schon immer so Gefühlt wie ich bin, was ich tue, wie ich Dinge sehe,
Sie waren konservativ, religiös und ich bin eher frei und will einfach Menschen liebe und nicht deren Herkunft oder Geschlecht oder sowas. Mensch ist Mensch.

Ich bin TransgenderQueer.
Und würde gerne in einem anderen Körper leben…
Gerne würde ich die Transition angehen, aber ich kann es noch nicht….

Ich bin nach dem Tod von meinem Vater geflüchtet von meiner Familie, weil sie mein Queer sein rausbekommen haben ich bin in deren Augen „ eine Frau bin und Lesbisch:“ und sie haben mich vor die Wahl gestellt, entweder ich mache eine Therapie und hör auf so zu sein oder ich muss die Familie verlassen.
Ich bin gegangen also abgehauen ich war mir sicher, das ich mich nicht ändern kann und werde ” ich bin so wie ich bin. “

Im laufe der Jahre ist es schwieriger für mich geworden.
Ich war alleine mit 17 und hatte niemanden mehr und keine Zeit zu trauern.
Wusste nicht wer ich bin gar nichts.
Jetzt bin ich 21. noch mehr durcheinander weil ich mein Leben in die Hand nehmen will, aber ich kann noch nicht ich habe Angst. Kriege immer weniger auf die Reihe, will einfach glücklich werden… das tun was ich will, aber meine Gedanken verfolgen mich..

Wollte einfach mich ausleben, das tat ich aber nur sexuell, körperlich verfolgt es mich schon immer und jetzt möchte ich es nicht mehr , ich möchte meine Transition beginnen… Mich ertragen nicht mehr gefangen sein..
Jedoch schreibt meine Mutter, “wer seine Mutter nicht glücklich macht wird nie glücklich sein.”
Ich habe angst das alles falsch ist was ich tue , das ich es bereue .
Das der Tod meiner Mama irgendwann wovor ich sehr Angst habe mich dann auch innerlich umbringt , weil ich diese Entscheidung denn bereue, ich bin doch einfach wie ich bin und was ist daran falsch ?
Es fühlt sich so voller Hass an mein Leben, ich will in Frieden einfach nur in den Spiegel schauen mich befreien, leben,lieben vergessen und akzeptiert werden.
Aber es geht nicht, ich verliere entweder mich oder ich verliere sie.
Jede Entscheidung in meinem Leben könnte mich unglücklich machen , ich bin ratlos.
Fühle mich verloren.
Deren Sprüche gegen mich gehen durch mein Kopf , und ich stelle mir Blockaden, lebe mich immer weniger aus und isoliere mich sozial, wobei ich raus will was erleben will. (After Corona natürlich ) selbst wenn Corona nicht da wäre habe ich immer mehr angst. Lebe mit Sprüchen , der Gesellschaft die alles gendert, werde täglich als Frau gehen und falsch gegendert, doch ich will das alles nicht nicht die dummen Fragen der Gesellschaft in meinem Kopf haben , die mich blockieren, nichts von dem will ich mehr. Ich bin wütend und erschöpft..


Es ist so qualvoll weil ich auch meinen Vater nicht fragen kann nach Rat er ist Tod.
Und meine Mutter leidet auch darunter sie denkt ich kann Ihren schmerz wegnehmen, wenn ich zu ihr zurück komme.

Gleichzeitig meine Familie also auch meine Geschwister sind rechtsextrem, gläubig und und mich nie so akzeptieren wird. Sie fühlen sich im Recht dessen. Sie wollen mich so haben wie sie denken und nicht wie ich bin und langsam ertrage ich mich selbst nich..

Gehe ich einfach zurück bin für meine Mama da und erfülle meine” Aufgabe , wie viele es in der Religion nennen würden, „ nicht ich , ich bin durcheinander weil alle anders darüber denken mache sie glücklich oder verlasse ich sie und hinterlasse sie unglücklich und werde zu dem was ich bin ? Was mache ich … ich will das alle glücklich sind vor allem weil sie so schmerz durchmacht es tut mir alles leid.


Danke für die Zeit .
Kurz zu fassen alles ist schwer , ein teil aber wenigstens.
Alles Gute euch liebende Menschen

Hallo,

nun, gleich vorab, ich werde nicht alle deine Probleme lösen können. Das ist ne Menge Zeug und ne ganze Menge Zeug von der ich wenig Ahnung habe.

Aber zum Punkt: Was ist die richtige Idee zu tun: zu dir und deiner Identität zu stehen, und damit das zurückkehren zu deiner Familie verbauen – oder aber zu deiner Familie zurückkehren und dich selbst hinten anstellen. Das ist ne ziemlich große Frage und ich glaube nicht, dass ein anonymer Kummerkasten der beste Ort ist, um das anzubringen und auszuleuchten.

Wir hier als Kummerkasten-Team wollen Mut machen und empowern. Und aus der Perspektive müsste die Idee sein, zu dir selbst zu stehen. Du kannst dich nicht ewig vor dir verstecken. Du kannst dich nicht ewig verleugnen. Daran gehen Menschen kaputt. Wollen wir, dass du kaputt gehst? Nein.

Gerade auch, dass deine Familie dich als queere Person nicht akzeptieren will und tatsächlich Konversionstherapie von dir verlangt, ist da eine absolute red-flag. Diese Therapien sind menschenrechtswidrig und streng genommen gar keine Therapien sondern alberne Quacksalberei. Nicht machen. Nicht diskutieren.

Aber nochmal. Das, was du hier beschreibst, ist größer als dieser Kummerkasten. Ich kann dir wirklich nur nahelegen, dir einen Ort persönlicher Beratung zu suchen. Dass du eine Person hast, die da fester Kontakt für dich werden kann. Die entsprechend ausgebildet und erfahren ist, mit Menschen in Situationen wie deiner zu arbeiten.

Viel Erfolg
Xenia

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