Kummerkastenantwort 1.513: Ich habe Fragen zu transweiblicher HRT
Heyo liebes queer-Team, ich heiße Johanna, bin 22 und bin eine transfrau. Mein Outing bei meiner Family liegt jz knapp 2 Jahre zurück, was auch nicht besonders gut lief, da ich viel Gegenwind von meiner Sis bekommen habe. Und auch bei Freunden war es eher durchwachsen, da ein paar damals gute Freunde meinten das ist nur ne Phase das geht vorbei und das ist falsch so zu denken.
Nja mein „Problem“ ist im moment klar ich hab mich geoutet und so, hab meinen Namen geändert, kleide mich eher weiblich und schminke mich aber irgendwie gehts da nicht weiter. Zum einen hab ich das Problem das ich Kinder bekommen will, eig ja Schwanger werden aber das geht ja nicht also dann „nur“ mit meinen Genen welche bekommen. Nja jz meine Frage wäre es besser zu warten mit Hormonen nehmen usw weil ich gelesen hab das man Impotent werden kann wenn man sie nimmt oder einfach machen um die Dysphorie loszuwerden die ich als Trans-Person habe und dann wird eh alles besser?
Zum zweiten Problem ist einfach ich finde zwar viele Sachen im Internet zu Trans und Hormone nehmen und habe auch ein paar Empfehlungen von eurer Seite für YT-Kanäle befolgt aber iwie weiß ich gar nicht wo ich weitermachen soll. Ich steh ja im Grunde davor Hormone nehmen zu wollen aber geht man da zu nem Hausarzt der dann eine/n zu nem bestimmten Arzt weiter überweist oder geht man direkt zu so einem Arzt (und was für ein Arzt wäre das) oder muss ich sowas mit meiner Therapeutin absprechen und die muss mir was ausfüllen das ich das machen darf? (Meine Therapeutin ist nich in diesem Trans-Thema drin, klar sie macht viele Fortbildungen dazu und das ist cool aber sie kann mir da nicht viel weiterhelfen im moment).
Liebe Grüße
Johanna c:
Hallo Johanna,
zunächst: Wir können dich hierzu nicht verbindlich beraten. Wir sind keine Ärzt*innen oder Mediziner*innen.
Zu deiner ersten Frage ist, nach dem, was wir wissen, die Antwort ein klares „ja, aber“. Ja, HRT kann unfruchtbar machen. Aber: solange die Hoden nicht operativ entfernet werden, zum Beispiel im Rahmen einer Vaginoplastik, können Hormone auch immer übergangsweise ausgesetzt oder die Dosis reduziert werden, um eine Zeugung möglich zu machen.
Zu deiner zweiten Frage: Gemäß den geltenden Behandlungsrichtlinien tut sich ein „Problem“ gegenüber anderen Erkrankungen auf. Üblicherweise kann nämlich die Fachrichtung, die diagnostiziert auch die Medikation oder Behandlung veranlassen. Wer Schwierigkeiten mit dem Magen hat, findet bei der Gastrologin sowohl eine Diagnostik als auch eine Behandlung. Endokrinolog*innen – also Hormon-Ärzt*innen – dagegen können Trans-sein sogeschen nicht feststellen. Die Psychologie kann das. Die aber wiederum kann dir keine Hormone verordnen. Du brauchst also am Ende beides: Eine Praxis, die dir Hormone verschreiben kann – die wird aber dafür eine sogenannte Indikation verlangen, die du von einer Psycholog*in bekommen hast. Du kannst das auch beim Hausarzt ansprechen, und gegenebenfalls da entsprechende Überweisungen bekommen.
Ich hoffe, das war als Übersicht soweit hilfreich. Viel Erfolg damit!
Liebe Grüße
Xenia