Kummerkastenantwort 2.478: Wie kann mein Freund mit HRT anfangen, wenn seine Eltern ihn nicht unterstützen?

Hi hier ist Kathi!
In meiner Frage geht es um einen Freund von mir. Er hat’s sich als Trans (ftm) geoutet hat. (ich benutze seine neuen Pronomen, He/him und seinen neuen Namen, Grey) und hat extrem transphobe Eltern. Im Moment wird er von seinen Eltern ziemlich diskriminiert und unfair behandelt. Von seinen Freunden wird er (mittlerweile) akzeptiert. Trotz der elterlichen Lage will er jetzt die Hormontherapie starten. Doch er hat eben nicht die Unterstützung der Eltern da diese für ihn nicht unterschreiben würden und er die Einwilligung der Eltern braucht (er ist jetzt zwölf) ich wollte fragen ob es eine Möglichkeit gibt ohne das Einverständnis Erziehungsberechtigten in Österreich an eine Therapie kommen kann um die weibliche Pubertät zu umgehen.
Danke schon im Voraus
KATHI

Moin Kathi,

ich bin nicht sonderlich firm mit der rechtlichen Ausgangslage in Österreich. Es sollte jedenfalls ein Ding sein, dass Eltern keine notwendigen Behandlungen für ihre eigenen Kinder verweigern können (das zumindest die Ausgangslage für Deutschland auch und klingt recht plausibel.). Gleichzeitig gilt: mit 12 wird Grey niemand Hormone geben. Einfach, weil die Konsequenzen sehr weitreichend sind und eine informierte Zustimmung in dem Alter meistens weder verlangt wird noch gegeben werden kann. Das übliche Verfahren ist, zunächst Pubertätsblocker zu geben, um so Zeit zu gewinnen, bis die entsprechende Reife erreicht ist, dass dann so eine Zustimmung sinnvoll möglich ist. Daher sehe ich hier vor allem zwei Dinge: (1) rechtliche Lage genauer rausfinden, gegebenenfalls mit Beratungsstellen oder so bei euch in der Nähe auch schon planen, was möglich ist. (2) Erwartungen entsprechend anpassen. Blocker funktionieren sehr gut für diesen Zweck, Hormone kommen dann, wenn immer noch gewollt, später.

Liebe Grüße
Xenia

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