Kummerkastenantwort 3.019: Ich würde gerne wissen, was mein Geschlecht ist

Guten Tag,
ich habe aktuell eine schwierige Situtation und wollte mal Fragen, ob ihr mir helfen könnt. Ich (geb. mask) habe seit Jahren eine art Faszination bezüglich des wweiblichen. Kleidung, verhalten, etc. und habe mich dafür stehts fertig gemacht. Vor ca. nem halben Jahr stieß ich dann auf den begriff Non-Binär und gelangte dann schließlich in die trans* Spähre. Gedanken bezüglich transition und leben als Frau verstärkten sich dann und vo nem guten Freund werde ich bereits Emily genannt, was sich so verdammt gut anfühlt. Und doch weiß ich nicht genau, woran ich bin, denn manchmal, wenn ich mit ner Sweatjacke mit hochgeschobenen ärmlen oder so rumlaufe fühlt sich das auch nicht falsch an und ich war nie intuitiv weiblich. Nun gibt es ja auch Genderfluid und so, aber es fällt mir schwer, mit so etwas schwammigen zu leben (hab schon genug mit meiner schwankenden gesundheit zu tun) und wünschte mir halt, auf die frage nach meinem Geschlecht ne halbwegs klare Antwort zu haben. Außerdem hab ich mich bei meiner Mutter als Non-Binär geoutet und nun denkt sie, ich wäre einfach nur n Mann der gärne röcke trägt. Wie geb ich ihr zu verstehen, dass ich (übergiwichtig, 1,87m, behrart und so) eigentlich gern vollkommen feminin aussehen würde?
Könnt ihr mir zumindest denkanstöße geben? Geh ichs einfach zu schnell an, bin ich vielleicht gar nicht trans* sondern eifach nur mit mir unzufrieden? Wenn ihr nicht helfen könnt is auch ok.

Hallo Emily!

So, wie du das beschreibst, gehst du auf keinen Fall irgendetwas “zu schnell” an. Du klingst, als würdest Du Dir über diese ganze Sache sehr viele Gedanken machen und Dir alles sehr gut überlegen. Und selbst, wenn Du irgendwann feststellen solltest, dass Du Doch cis sein solltest – bisher umfassen Deine Beschreibungen ja ausschließlich eine soziale Transition, also weder körperliche, noch rechtliche Veränderungen. Und das bedeutet, dass Du Dich ausprobieren kannst, und falls es wider Erwarten doch nicht passt, kannst Du die Dinge relativ einfach “rückgängig” machen.

Wenn es sich gut anfühlt, kannst du also vielleicht den Personenkreis der Menschen, die Dich Emily nennen, ausweiten? So, wie du es beschreibst, klingt es nämlich, als würde dir das gut tun. Und wie gesagt – außer, dass Du Leute im Zweifel bitten müsstest, dich wieder bei deinem alten Namen zu nennen, kann so viel nicht schief gehen.

Außerdem gilt: nur, weil du Sweatjacken trägst, heißt das nicht, dass Du keine Frau sein kannst. Generell gilt: auch als trans Person, ob jetzt binär weiblich oder nicht-binär, kannst du Dinge mögen und tun, die traditionell “männlich” konnotiert sind. Das macht dein Geschlecht nicht weniger weiblich oder nicht-binär.

Was deine Mutter angeht: vielleicht hilft es, wenn Du Dich einfach noch einmal mit ihr hinsetzt und versuchst, ihr das Ganze in Ruhe zu erklären. Ggf. hilft es, wenn Du Dir Stichpunkte machst mit den Dingen, die Dir wichtig sind. Was auch immer gut ist, ist, wenn Du klar formulierst, was Du Dir von ihr wünschst. Z.B.: “Ich möchte, dass Du Diese Pronomen und diesen Namen für mich verwendest.”

Ich hoffe, das konnte dir erstmal weiter helfen!

Liebe Grüße und alles Gute für deinen Weg,
Elias

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