Kummerkastenantwort 3.696: Ich erlebe viel Queerfeindlichkeit. Ist es okay, dass ich mich schützen will?

Hi, ist es normal, dass man sich unwohl fühlt, wenn queere Themen im Umfeld thematisiert werden? Viele queere Menschen wollen ja Sichtbarkeit, nur finde ich das echt schlimm, weil dann immer negative Kommentare und Hass kommt. Im Unterricht wurde z.B nach 11 Jahren endlich mal darüber gesprochen und es folgte eine Hasswelle, dass solche Leute wie ich sterben sollen etc. Die Lehrerin hat das unkommentiert stehen gelassen und sogar zugestimmt, dass sowas echt komisch ist. Das ist leider kein Einzelfall. Ich hab das Gefühl homophobe Leute lassen einen mehr in Ruhe, wenn man sie auch in Ruhe lässt. Wenn im Unterricht über Rassismus gesprochen wird sagt niemand was ( bin selbst schwarz), sobald über lgbt geredet wird, kann man 5 Sekunden warten bis der erste negative Kommentar kommt. Ich ignorier das immer, weil ich das nicht zu nah an mich ran lassen möchte. Ist das okay? Ich möchte ja nicht mehr Diskriminert werden und gleichzeitig lass ich die Leute einfach reden

Huhu,

es ist vollkommen verständlich, dass du dich unwohl fühlst, wenn du ständig mit negativen Kommentaren und Hass konfrontiert wirst. Du musst dir auch keine Sorgen machen, wenn du in der Situation nicht direkt etwas sagen kannst, gerade auch um dich selbst zu schützen. Daher ist es auch oft eine gute Idee solche Aussagen zu ignorieren.

Dass deine Lehrerin solche Äußerungen einfach unkommentiert stehen lässt geht allerdings gar nicht. Du kannst, wenn du die Kraft dafür hast, so etwas der Schulleitung oder gleich dem zuständigen Schulamt melden. So etwas geht oft sogar anonym. Aber auch hier gilt: Schau zuerst, dass es dir gut geht. Wenn du nicht die Kraft oder Energie hast, so etwas zu melden, dann ist das vollkommen okay.

Ein besseres Umfeld, zum Beispiel in einer queeren Jugendgruppe in deiner Nähe oder in unserem Regenbogenchat hilft, mit solchen Situationen klar zu kommen.

Liebe Grüße,

Aurora

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