Kummerkastenantwort 3.896: Ich habe schlimme Dysphorie in der Schule

TW: Homo- und Transfeindlichkeit

Hallo liebes Kummerkastenteam, ich habe in der Schule sehr oft heftige Dysphorie und mir geht es allgemein wegen meiner Geschlechtsdysphorie in der Schule nicht gut. Das liegt zum einen an der Pubertät (mich macht es dysphorisch anzusehen, wie andere die Geschlechtsmerkmale, die mich mir sehnlichst wünsche, entwickeln) und an den Gesprächsthemen meiner Mitschüler (es wird jeden Tag über etwas geredet, wegen dem ich heftige Dysphorie bekomme).Das Problem dabei ist: In der Schule kann ich ja auch nicht weggehen, es ist nicht freiwillig, ich muss das jeden Tag ertragen, auch wenn ich wirklich heftige Dysphorie kriege, und das fast jeden Tag. Ich werde ja selbst immer von anderen auf diese Gesprächsthemen die mich dysphorisch machen angesprochen… Wahrscheinlich hat jeder Transgender dieses Problem, ich wollte jedoch trotzdem mal fragen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, die 5 Jahre, die noch vor mir liegen leichter zu ertragen. Ich bin überall ungeoutet, will mich in der Schule nicht outen, zu Hause geht nicht, weil meine Eltern transfeindlich sind. Ein weiterer Grund warum ich Schule hasse ist, dass ich leider ein paar homo- und transphobe Klassenkameraden habe, die mir jeden mit Aussagen wie „Schwule sollten totgeschlagen werden“ und „Transen sind krank und gehören in die Klapse“ kommen. Ich will sowas nicht hören, habt ihr da Ideen, was ich dazu sagen kann? Ich möchte was dazu sagen, mir fällt aber nichts ein.
Viele Grüße

Hi!

Deine Schule klingt wirklich schrecklich – mein Beleid.

Du hast aber dennoch ein paar Möglichkeiten:

  • Die meisten Schulen haben einen Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologen, besorg dir einen Termin bei eurem und kotz dich mal richtig aus. Klar, der kann deine Klassenkameraden auch nicht gerade rücken, aber allein eine Ansprechperson ist schon einmal viel wert.
  • Wenn deine Schule komplett scheiße ist, musst du auch die nächsten 5 Jahre nicht dableiben. Du kannst deinen Abschluss auch an einer anderen Schule machen, mach dich vielleicht mal schlau, was es bei dir noch in der Nähe gibt – einen Grund für den Wechsel kannst du für deine Eltern auch erfinden. Vielleicht tut es auch eine Halbwahrheit, wie dass du dich schlecht mit deinen Klassenkameraden verstehst, etc.
  • Wenn du über 15 Jahre alt bist, kannst du auch ohne dass deine Eltern es wissen zu einem Psychotherapeuten, der mit dir Coping Strategien entwickeln kann.
  • Mach es dir selbst so angenehm wie möglich. Eine soziale Transition kann ja schon ein Haarschnitt, oder andere Kleidung sein. Heutzutage tragen viele Mädchen kurze Haare und jungen lange, jeder kann Jeans und einen Hoodie tragen, etc. Schau, dass du dich unter der “Maske” deines AGAB dennoch irgendwie wohl fühlen kannst.

Wenn du einfach mal ein paar gleichgesinnte brauchst, mit denen du dich nett unterhalten kannst, schau doch vielleicht mal in unserem Regenbogenchat vorbei!

Liebe Grüße,
Kim

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