Kummerkastenantwort 4.053: Ich mache mir Sorgen um eine Freundin von mir, die trans ist
Hallo,
Erstmal vielen Dank für eure großartige Arbeit<33
Vielleicht könnt ihr mir auch einen Rat geben. Eine Freundin von mir ist trans und hat sich vor ca. 3 Jahren bei mir geoutet, damals waren wir 14. Inzwischen weiß es ihre Familie und unsere alte Klasse (inzwischen wurden wir aufgelöst und haben Kurse). Zumindest in der Schule waren alle (das was ich gesehen habe) unterstützend und akzeptierend. Generell war unsere Klasse SEHR queer.
Sie war schon immer eine stille Person aber in den letzten Wochen wurde es extremer. Gestern waren wir als Freundesgruppe unterwegs und sie hat so gut wie nie gesprochen. Ich mache mir einfach Sorgen. Normalerweise hat sie bei Problemen mit mir geredet. Allerdings war ich das letzte Jahr im Ausland und wir hatten wenig Kontakt. Wenn ich sie anspreche ist sie sehr abwehrend und meint, sie will nicht drüber reden. Das ist auch völlig okay, sie kann so viel sagen wie sie will. Meine Angst ist nur, dass sie sich niemandem anvertraut. Sie ist nicht wirklich eng mit jemandem aus unserer Gruppe und auch in ihrer Familie gab es einige Probleme. Zudem hatte sie mal erwähnt, Probleme mit depressiven Phasen und Angst gehabt zu haben.
Habt ihr eine Idee, wie ich sie unterstützen kann?? Ich habe Angst, dass ich es schlimmer mache, sie unter Druck setze und es am Ende ausatet.
Vielen Dank schonmal!!
Liebe Grüße 💕
Hallo!
Ich finde es super, dass du bemerkst, wie es deiner Freundin geht und dass du helfen willst. Und auch, dass du sensibel dafür bist, keinen Druck aufbauen zu wollen.
Ich kenne diese Situation sehr gut – und musste irgendwann lernen, dass man als Freund*in leider nicht viel machen kann. Du kannst deiner Freundin signalisieren, dass du siehst, dass es ihr nicht gut geht, du kannst ihr anbieten, für sie da zu sein. Das hast du alles schon getan – aber mehr kannst du nicht tun. Mehr liegt auch nicht in deiner Verantwortung. Du kannst ihr ab und zu sagen, dass du an sie denkst und nochmal affirmieren, dass du gerne für sie da bist, du kannst Zeit mit ihr verbringen und eure Freundschaft festigen. Aber wenn sie gerade keine Unterstützung will oder annehmen kann, dann ist das so.
Liebe Grüße,
Annika