Kummerkastenantwort 4.766: Ich habe immer wieder „Phasen“ wo ich mein Geschlecht hinterfrage

Hallo,



Erstmal Danke für eure Arbeit hier.



Ich (16, afab) bin seit mehreren Jahren zum Großteil als lesbisch (und teilweise ace) geoutet. Nun beschäftigt mich seit einigen Tagen eine Problematik die schon besteht seit ich 13 bin. Ich habe immer wieder „Phasen“ wo ich mein Geschlecht hinterfrage. Hier eine kurze Zusammefassung dieser Phasen, bzw. meiner Gedanken/Erkenntnisse:

-unwohles Gefühl mit Femininität ( ändert sich evt. gerade), Kleider usw.

– Bezeichnung/Einordnung(zb im Sportunterricht) als Mädchen okay

– fühle mich nicht zu den Jungs dazugehörig

– früher: unwohlsein mit Hüften, femininer Körperform( Angst das es evt einfach nur Puperbertät ist?) jetzt weniger, aber oft noch vorhanden

– will eher ein Junge/Transmasc sein( aber kein Mann)



Diese Phasen treten häufig in den Wochen vor meiner Periode auf(vielleicht ist es ja was hormonelles, wisst ihr da was?).

Kurzgesagt, ich bin sehr verwirrt.

Ich möchte glaub ich wie ein Junge aussehen, aber nicht wie ein Mann und will aber als Mädchen „behandelt“ werden. Ich fühle mich auch nicht als Junge, aber auch nicht als Mädchen.

Ich hab schon sehr viele verschiedene Label ausprobiert (mich aber nicht wirklich geoutet) und keins hat so richtig funktioniert, bzw. es funktioniert nicht mehr. Ich hatte mit 13-14 eine lange Phase wo ich mich als Ftm o. Transmasc identifiziert habe, die ist aber auch vorbei. Und jetzt weiß ich halt nicht mehr weiter.

Ein weiteres Problem ist die Tatsache dass ich mein Geschlecht erstmals hinterfragt habe als ich mich über andere Lgbt+ Identitäten informiert habe und ich jetzt schiss habe, dass ich mich nur in was reinsteigere und dran festklammere, weil ich das halt schon seit Dreieinhalb Jahren mache. Diese Zweifel verschwinden immer wieder fast, bzw. ist es mir egal, bis ich wieder trans Content Creatorn folge . Dann kommt das wieder hoch.



Vielleicht habt ihr ja einen Denkanstoß?

Finn

Ergänzung:

Hallo,



hier nochmal Finn. Ich hoffe ihr könnt die Nachrichten zusammenordnen. Ich hab nur das Gefühl das das vielleicht in meiner vorigen Nachricht nicht klargeworden ist. Ich will nicht als maskuline Frau wahrgenommen werden sondern als eher femininer Junge.

Danke nochmal für eure Arbeit.

Finn

Hej Finn,

tatsächlich geht es mir oft auch so, dass ich mich in der Phase vor der Periode sehr viel unwohler mit mir allgemein und auch meinem Körper fühle und mich dysphorischer fühle. Lies dich vielleicht mal zur prämenstruellen dysphorischen Störung ein, das ist nämlich gar nicht so selten, selbst bei cis Menschen nicht. Trans Menschen betrifft es trotzdem häufiger denke ich, weil es ja nun einfach ein gesellschaftlich sehr weiblich wahrgenommener Vorgang ist mit der Menstruation und viele das als sehr schwierig empfinden.

Zu deinem allgemeinen Geschlechtsempfinden mag ich dir sagen: Das kann und darf sich ändern und entwickeln. Du musst nicht heute wissen, wer du den Rest deines Lebens sein wirst. Das kannst du auch gar nicht wissen, das weiß einfach niemand (ja, manchmal schwer auszuhalten, ich weiß).

Das was du schreibst, lässt mich an Demigender denken. Demiboy vielleicht? So oder so darfst du aber eh jedes Label nutzen, was sich besonders stimmig für dich anfühlt. Wenn es einfach nichtbinär ist, ist das okay, und auch trans Jungs/Männer dürfen feminin sein. So oder so: Nimm dir Zeit, das herauszufinden. Und akzeptiere, wenn sich Labels ändern. Das ist super okay. Du darfst dich immer verändern und entwickeln und wachsen und all das.

Liebe Grüße
Valo

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