Kummerkastenantwort 5.475: Menschen in meinem Umfeld wählen BSW – was soll ich tun?

Ich bin nichtbinär und habe eine Person in meiner Klasse, die eigentlich ganz nett ist, denke ich. Das Problem ist, dass ich weiß, dass sie bei der letzten Wahl BSW gewählt hat und auch meine Oma wollte das wählen.

Meine Frage: Wie schaffe ich es, das nicht persönlich zu nehmen?

Ich als queere Person schaue bei Parteien natürlich erstmal, ob sie queere Menschen akzeptieren und vielleicht sogar unsere Rechte ausbauen wollen, aber für andere spielt dieser Punkt keine große Rolle.

Es ist ja irgendwie doof, Menschen deswegen Vorwürfe zu machen, weil wir ja in einer Demokratie leben und theoretisch jede Person wählen darf, was sie will.

Trotzdem fühlt es sich jedes Mal wie eine Faust in den Magen an, dass Queerfeindlichkeit für viele Menschen kein dealbreaker ist, obwohl sie selbst queere Menschen kennen oder in der Familie haben.

Ich fühle mich in solchen Situationen irgendwie auch nicht wirklich in der Lage, da zu diskutieren oder das zu erklären. Denn nur, weil ich die Partei doof finde, fühle ich mich irgendwie schlecht, wenn ich andere dafür verurteile, das zu wählen …

habt ihr Tipps?

Moin,

du hast schon recht, im Prinzip können alle wählen was sie wollen. Aber eigentlich halt auch nicht. Eigentlich sollte es gar nicht so einfach möglich sein, Parteien zu wählen, die der Demokratie oder der freiheitlichen Grundordnung schaden wollen. Und selbst wenn das einfach ist, sollte mans halt nicht tun, wenn man gerne weiter in einem demokratisch organisierten Staat leben will. So als Idee.

Wenn deine Oma oder halt auch die andere Person in deiner Klasse dich als nicht-binäre Person akzeptieren und schätzen, hast du die vielleicht Chance argumentativ damit durchzukommen, dass das BSW explizit das Selbstbestimmungsgesetz abschaffen möchte und viele der bekannteren Leute in der Partei, sich öfter schon offen transfeindlich geäußert haben. Jemand wählen, der befreundeten Personen umittelbar schaden will, klingt nach ner ziemlich miesen Nummer. Manchmal kann man ja versuchen, auf Menschlichkeit und Empathie appelieren, hab ich gehört.

Viel Erfolg!
Xenia

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