Kummerkastenantwort 4.140: Was kann ich gegen den Rechtsruck tun?
Was kann ich gegen den rechtsruck tun?
Hallo,
eine Menge, aber, das möchte ich voranstellen: wir sind nicht der zentrale Ort für Perspektive auf diese Frage. Und: auch wenn du alles dir irgendwie mögliche tust, kann sein, dass einfach alles den Bach runter geht. Das ist dann viel, aber sicher nicht dein persönliches Versagen.
Was in manchen Punkten am Ende ärgerlich ist, aber trotz allem eine Basis: Eine aktuelle Studie aus mehreren Ländern, zeigt, dass Parlamentarier*innen sich am häufigsten aus traditionellen Nachrichten und dem persönlichen Kontakt mit Bürger*innen informieren. Soziale Medien, Petitionen oder Umfrage werden in der Regel weniger beachte.
Das heißt: für konkrete Anliegen einen freundlichen Papierbrief an die Abgeordneten deines Wahlkreises kann eine Menge mehr bewirken als es klingt.
Im privaten Umfeld: klare Linien ziehen, wo und wenn möglich. Wenn die Kneipe an der Ecke nicht nur „kein Bier für Nazis“ auf den Bierdeckeln stehen hat, sondern im Zweifel Leute rauswirft, die drauf bestehen, dass man unaussprechliches „ja doch mal sagen dürfe“ – alles, was drauf hinwirkt, dass klar ist, dass etwas jenseits der politischen Rechten existiert, alles, was darauf hinwirkt zu zeigen, dass uns das nicht komplett egal ist, alles was Räume schafft, die weder im Diskurs noch in Person von rechts kommen, all das stellt sich gegen diesen Rechtsruck.
Leute, die gemäß ihrem Parteiprogramm, oder dem, was sie öffentlich sagen, Zweifel dran erwecken, dass sie keinen Bock auf Nazis haben, oder davon sich von ihnen wählen zu lassen, nicht wählen. Ansonsten hab ich gehört, dass Menschen es für wichtig erachten, wortwörtlich Raum einzunehmen und einnehmen von Raum von rechts zu verhindern. Demos, Gegendemos, Protest. Wann immer Rechtsextremismus Fuß fassen will, da sein, das eigene „nein“ klar machen. Parteitag, Aufmarsch, sonstiger Nonsens: auf die Straße.
Dabei gilt: es kann persönliche Vorbehalte geben, weshalb Menschen manches davon, selbst wenn sie prinzipiell dazu in der Lage sind, ablehnen. Das ist okay. Niemand von uns kann oder sollte all das und dauerhaft leisten oder leisten müssen.
Liebe Grüße
Xenia