Kummerkastenantwort 5.548: Kann ich non-binary trans masc sein, auch wenn ich viel feminines und androgynes an mir habe?
Hey,
Ich (afab, 13 yo) denke jetzt schon sehr lange über mein Geschlecht nach, und eigentlich passt non-binary sehr gut. Letztens bin ich dann im Internet aber über das Label non-binary trans masc, und irgendwie hat sich das richtig angefühlt. Aber es ist auch so, das ich ständig daran zweifle, ob ich mir das alles nur einbilde, oder wen dann mehr feminin als maskulin bin. Ich würde mich nämlich eigentlich gerne viel maskuliner ausdrücken, und wahrgenommen werden, aber wenn ich Videos von Trans* Personen auf Testo sehe, dann empfinde ich Abscheu bei dem Gedanken daran, dass ich einen Bart haben könnte oder so. Es ist eigentlich also so, dass ich mich nur gerne maskulin präsentieren möchte, weniger einen maskulinen Körper. Gleichzeitig hasse ich meine Brüste, und wünsche sie mir weg. Also bin ich irgendwie trans masc, aber irgendwie nicht. Außerdem empfinde ich viele Selbstzweifel, weil mein Geschlecht schon mein ganzes Leben lang sehr Fluide war, und ich bis vor zwei Jahren komplett ein Mädchen war, als ich aber 8 oder so war, ziemlich sicher ein Transjunge war. Aber genderfluid fühlt sich einfach so falsch an, obwohl das ja eigentlich das wäre was ich eben beschreiben habe… Ich hoffe das macht irgendwie Sinn, und meine eigentlich Frage war (ich bin ein bissel abgeschweift :‘)) ob ich auch so non-binary trans masc sein kann, auch wenn ich bestimmt vieles feminineres oder androgyneres neben dem maskulinen habe?
Vielen lieben Dank für eure Arbeit✨
Phoenix
Hallo Phoenix
Du hast lange auf eine Antwort von uns gewartet. Das tut uns leid.
Wenn ein Label sich richtig für dich anfühlt, spricht eigentlich nichts dagegen es zu benutzen. Auch wenn in non-binary trans masc, das Wort „masc“ drin steckt heißt es nicht, dass du dich zu 100% maskulin fühlen und präsentieren musst. Es heißt lediglich, dass da die Tendenz hingeht. Das muss alles nicht in Stein gemeißelt sein.
So wie du beschreibst, dass sich deine Label über die Zeit gewechselt haben. Auch das ist vollkommen okay. Man lernt sich selber besser kennen und verändert sich natürlich auch. Das kann natürlich verwirrend und schwierig sein, ist aber ziemlich normal.
Auch das deine aktuellen, ich nenne es mal, Transition – Goals, nicht dem klassischen Bild von Testosteron mit Bart, tiefer Stimme und allem drum und dran und allen geschlechtsangleichenden OPs entspricht, ist vollkommen normal. Oft wird uns gesagt, dass das Ziel sein muss, als Trans Mann oder Trans maskuline Person und für viele mag das auch das Ziel sein, aber das muss es nicht. Wenn du dich mit dem Gedanken einen Bart zu tragen, nicht wohlfühlst, musst du das auch nicht. Transition „musst“ du nur so weit machen, wie es dir gut tut und für dich richtig ist
Alles Gute,
Joshua