Kummerkastenantwort 5.603: Ist es normal, als genderfluide Person alles zu hinterfragen?
Hallo!
Ich bin AFAB und benutze seit ungefähr einem Jahr die Label transmaskulin, nichtbinär und genderfluid. Seit kurzem fühle ich mich sehr sehr weiblich und ich mache mir Sorgen, dass ich in Wirklichkeit cis bin. Einerseits fühle ich mich weiblich und auch irgendwie wohl damit. Sie/ihr Pronomen sind okay fühlen sich trotzdem aber irgendwie nicht richtig an. Andererseits fühle ich mich so als ob dadurch, dass ich mich weiblich fühle oder wenn ich eine Frau wäre, ein großer Teil von mir, von der Person die ich bin fehlt. Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich davor sehr maskulin gefühlt habe und das einfach nur ein starker Kontrast ist. Ist es normal für genderfluide Personen alles zu hinterfragen, wenn man sich (mehr) wie das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht fühlt? Hört das irgendwann auf?
Ich möchte keine Frau sein und gleichzeitig fühle ich mich trotzdem wohl weiblich zu sein. Ich fühle mich mit Weiblichkeit verbunden, aber irgendwie auf eine Weise, die nicht cis ist. Auf eine queere Weise.
Vielen Dank für die Antwort schon mal im Voraus.
Hey!
Sich zu hinterfragen ist normal, klar. Gerade wenn man einmal damit angefangen hat! Es gibt etwas das sich das queere Impostersyndrom nennt, das könnte hier auch auf dich zutreffen. Hier hat man immer das Gefühl, dass man „nur so tut“, oder in Wirklichkeit doch cis ist, oder auf jeden Fall nicht trans genug ist – das ist natürlich alles Quatsch, aber dennoch eine valide Angst, die viele trans Menschen haben.
Für mich klingt es auch, als wäre dieser Kontrast zwischen weiblich und männlich das, was jetzt die Verwirrung auslöst. Kann ich auch total verstehen. Ich kann es natürlich nicht auflösen, aber du bist damit definitiv nicht allein. Du kannst dich auch queer weiblich fühlen – das ist ja auch im nichtbinären oder genderfluiden Paket durchaus mit drin. 🙂
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Kim