Kummerkastenantwort 5.604: Ich fühle mich unwohl mit meiner Asexualität
Hallo,
lieben Dank, dass ihr das hier macht!
Ich denke ich bin asexuell, ich hatte zwar in der Vergangenheit Sex, aber mein Bedürfnis danach hat extrem abgenommen und auch körperlich fühle ich sehr selten „Geilheit“, wenn doch, dann kann ich das gut selber beheben.
Ich mag aber Fantasien, solange diese nicht mich selbst beinhalten.
Eigentlich bin ich damit sehr zufrieden, ich schreibe manchmal Geschichten, um so auf fiktive Weise quasi doch soetwas „erleben“ zu können.
Warum aber fühle ich mich komisch, wenn andere mir von ihrem Sexleben erzählen? Sagen wir mein bester Freund lernt eine Frau kennen und erzählt mir davon, was da lief. Dann habe ich das Gefühl „nicht mithalten“ zu können, oder gar nicht normal zu sein und um dann mithalten zu können fange ich an zwanghaft Datingapps zu benutzen.
Ich möchte das nicht, ich weiß, dass das kein Wettbewerb ist. Wo kommt nur dieses blöde Gefühl her minderwertig zu sein, weil ich nicht sowas erlebe?
Hallo!
Ich glaube, dass viele asexuelle Personen, das erleben, was du beschreibst. Oft wird uns suggeriert, dass ein aktives Sex-Leben und Dating normal ist und man beides haben muss, um ein erfülltes Leben zu haben. Dadurch baut sich, denke ich, unterbewusst Druck auf, auch wenn du eigentlich weißt, dass dieser gesellschaftliche Druck und ‚Wettbewerb‘ quatsch ist und dein Gegenüber das gar nicht beabsichtigt.
Du bist aber sicherlich nicht weniger wert, weil du keinen Sex haben möchtest oder brauchst. (Das weißt du sicherlich schon, ich wollte es dir aber trotzdem noch einmal sagen 🙂 ) Solange du dich generell wohlfühlst und dir auch ohne Sex nichts fehlt, ist alles in Ordnung.
Alles Gute
Joshua