Kummerkastenantwort 5.884 – Kann ich Testo microdosen? Und wie kriege ich meine Eltern dazu, meinen neuen Namen zu nutzen?

Hey,



Ich bin’s nochmal. Danke für eure Antwort zu den Schwimmbindern, ihr habt mir echt geholfen!



Ich denke jetzt seit einer Weile darüber nach, ob ich vielleicht niedrig dosiertes Testo nehmen will, weiß aber überhaupt nicht, was es dafür braucht und wie genau die Auswirkungen davon sind. Ich würde zum Beispiel eine etwas tiefere Stimme und ein minimal „maskulineres“ Gesicht wünschen, aber halt keinen Haarwuchs oder so. Dazu sei gesagt, dass ich auch erst 16 bin. Könnt ihr mir da helfen? Also was Brauch ich dafür und was können die Auswirkungen sein?



Und noch was, habt ihr Tipps, wie ich meinen Eltern sagen kann, dass ich einen neuen Namen ausprobieren möchte? Sie sind total supportive und wir haben ein großartiges Verhältnis, aber sie brauchen schon so lange um sich an die neuen Pronomen zu gewöhnen und ich bin zu sehr people pleaser, als dass ich da jemanden verbessern könnte. Ich mag meinen alten Namen eigentlich auch, fühle mich nur immer mehr unwohl damit, mich als „Karalina“ vorzustellen bzw. reagiere manchmal sogar verzögert, wenn Klassenkameradinnen „Karalina“ statt „Kara“ sagen.



Danke für eure Hilfe,

euren Theon (dey/denen)

Hallo,

Das sogenannte Microdosing funktioniert idR so, dass man Testosterongel in einer kleineren Menge als üblich verwendet. Dadurch sind die Veränderungen im Hormonhaushalt langsamer eintreten und somit auch die körperlichen Veränderungen langsamer und dadruch auch weniger stark als bei der „üblichen“ Dosierung eintreten. Einige der Veränderungen, die durch Testosteron eintreten, wie der Stimmbruch, Bart- und Körperhaarwuchs und auch Genitalwachstum, treten bei fast allen Personen auf und lassen sich auch nicht durch Microdosing kontrollieren.
Beim Verwenden von Gel kann man die Dosis glücklicherweise auch immer, mit Absprache mit dem Arzt, anpassen.

Für eine Hormon-Therapie, egal in welcher Dosierung, brauchst du ein Indikationsschreiben eine*r Therapeut*in (idR werden 6 Monate Therapie vorrausgesetzt), dass musst du dann vorlegen bei eine*m behandelnde*n Ärzt*in (meistens endokrinologisch, gynäkologisch oder urologisch). Der*die bespricht mit dir die Einnahmemöglichkeiten und die Dosierung (und kann auch weitere Fragen natürlich mit dir klären), führt etwaige Voruntersuchungen durch und stellt dir auch das Rezept aus. Außerdem begeleitet dich diese*r Ärzt*in während der Einnahme, achtet auf dein Wohlbefinden, sowie deinen Hormonspiegel und passt, falls nötig/gewünscht, die Dosierung mit dir an.
Mit 16 bzw. Unter 18 brauchst du das Einverständnis deins/deiner Erziehungsberechtigten, um mit der Hormontherapie zu beginnen.

Tatsächlich hilft meiner Meinung nach nichts besser, als Leute zu verbessern, wenn sie den falschen Namen benutzen, auch wenn das schwierig ist. Man muss die meisten Leute einfach öfter erinnern und etwas „trainieren“, was solche Veränderungen angeht. Aber deine Eltern wollen dich ja unterstützen und wollen, dass es dir gut geht und du dich wohl fühlst, also werden sie auch mit etwas Übung sicherlich auch das schaffen. 🙂

Alles Gute,

Joshua

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