Gay Saunas

CN: Hier geht es um Sex (wenn auch nicht explizit), um Kink, Drogen und Alkohol. Außerdem wird über sexualisierte Gewalt gesprochen und über Rassismus. Wenn du dafür (noch) nicht bereit bist gerade, ist das ok. Dann ließ den Artikel (heute) nicht.

Was ist eigentlich eine schwule Sauna? Welche Regeln gelten dort? Was muss ich beachten in einer schwulen Sauna? Wir haben dazu Mustafa[1] interviewt, der ab und zu in schwulen Saunas ist.

Mustafa ist 30 Jahre alt und studiert Lehramt in einer Großstadt in Süddeutschland. Er identifiziert sich als schwul und hat einen arabischen Migrationshintergrund. In seiner Freizeit geht Mustafa gerne ins Fitness-Studio. Das erste Mal in einer Gay Sauna war er mit 24 Jahren.

Annika: Hallo Mustafa, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst und unsere Fragen beantwortest! Was ist denn überhaupt eine Gay Sauna?

Mustafa: Ich kann nur über meine eigenen Erfahrungen sprechen. Gay Saunas sind Orte, in denen sich vor allem schwule Männer treffen. Dabei geht es meistens darum, Sexpartner*innen zu finden. Manche kommen natürlich auch nur in die Sauna, um im Whirlpool zu sitzen und sich die anderen Männer anzugucken – auch ich mache das manchmal. Oft sind das aber die älteren Männer, die sich da das „Frischfleisch“ anschauen. Aber meistens geht es schon um Sex.

Annika: Wie sind Gay Saunas denn ausgestattet?

Mustafa: In Gay Saunas gibt es wie in normalen Saunas Whirlpools und Dampfgrotten – aber eben auch Orte, um Sex zu haben. Das sind häufig Dark Rooms, also unterschiedlich große und unterschiedlich ausgestattete Kabinen, Wände mit Glory Holes[2], kleine Labyrinthe und offene „Spielwiesen“ in einem dunkleren Bereich, in denen man Sex haben kann. Außerdem gibt es eine Bar – da kann man sich in sein Handtuch eingewickelt hinsetzen, etwas trinken, knabbern und auch warme Küche genießen

Annika: Geht man denn auch in Gay Saunas um Menschen zu treffen und gemeinsam zu chillen oder geht es nur um Sex?

Mustafa: Ja, das gibt es auch. Manche Saunen haben auch eine Art Stammtisch. Dann gehen Menschen auch nur dahin, um miteinander zu quatschen. Ich habe mich auch schon mit einem älteren Mann im Whirlpool unterhalten. Er wollte einfach nur einen schönen Abend haben – im Whirlpool sitzen, saunieren, ein bisschen reden und dann wieder nach Hause gehen. Das fand ich ein bisschen ungewöhnlich – aber er war sehr nett.

Annika: Wer sind denn die Menschen, die in eine Gay Sauna gehen? Eher junge oder eher alte Menschen?

Mustafa: Das kommt auf die Sauna und die Stadt an. Meistens stehen solche Informationen wie das durchschnittliche Alter der Besucher*innen auf der Webseite der Sauna – und das stimmt meistens auch. In Köln gibt es z.B. eine Sauna, wo Menschen aus dem ganzen Altersspektrum da sind, in Hamburg war ich in einer Sauna, da waren die Männer deutlich älter als ich. Es kommt auch darauf an, welches Motto es an diesem Tag hat, z.B. gibt es Saunen, die einen speziellen Bären-Tag haben – da kommen dann vor allem haarige, dickere Männer. Rabatte auf den Eintritt gibt es oft für Paare und Menschen unter 25 Jahren.

Annika: Und rein darf man ab 18? Und was ist mit Frauen und nicht-binären Personen?

Mustafa: Ja, genau, ab 18 darf man rein. Manchmal gibt es auch spezielle Events in Saunen, wo dann Menschen aller Geschlechter eingeladen sind. Ob es Frauen und nicht-binären Personen  verboten ist, in Gay Saunas zu gehen, weiß ich ehrlich gesagt nicht, es wäre aber sehr ungewöhnlich, wenn da plötzlich eine Frau am Eingang stehen würde – auch, wenn es meiner Meinung nach, die männlichen Besucher nicht stören würde

Der Eingang von Gay Saunas ist gut geschützt. Man muss klingeln und es wird nur aufgemacht, wenn man da alleine steht und vertrauenswürdig aussieht. Das ist für die Sicherheit der Besucher*innen wichtig, damit es keine Gewalttaten in Gay Saunas gibt. Am Eingang bekommt man einen Chip, mit dem bezahlt man dann auch an der Bar. Filmen ist ein absolutes Tabu, so dass Handys in der Umkleide im Spind gelassen werden müssen. Bei Verdacht sollte man das dem Personal sofort melden.

Annika: Was muss ich denn mitbringen in eine Gay Sauna?

Mustafa: Nichts. Man läuft eigentlich nackt rum (in der Grotte, im Whirlpool-Bereich und im Dark Room) bzw. mit einem Handtuch (überall sonst) um die Hüfte. Das Handtuch (im Eintrittspreis enthalten) und Badeschlappen (zusätzlich 1 bis 2 Euro zum Eintrittspreis) bekommt man aber am Eingang. Du bekommst auch ein Schließfach für alle deine Sachen. Auch um Duschgel, Shampoo und Styling-Artikel, Föhn etc. musst du dir keine Gedanken machen, das gibt es da alles. Auch Kondome und Gleitgel werden zur Verfügung gestellt. Anal-Spülungen vor Ort sind oftmals auch möglich. Theoretisch kannst du nach dem Bummeln in der Stadt oder nach der Arbeit einfach hingehen, ohne etwas mitgenommen zu haben, da dir alles Nötige gegeben wird.

Annika: Und wie viel kostet der Eintritt?

Mustafa: Das ist unterschiedlich – aber meistens 15-20€. Die Preise variieren aber auch abhängig von der Uhrzeit. Wenn man zu lang bleibt – also länger als 8 oder 9 Stunden – dann kostet es etwas mehr.

Annika: Wie hygienisch ist es denn in dieser Sauna?

Mustafa: Auf Hygiene wird sehr viel Wert gelegt. Es wird alles regelmäßig desinfiziert – auch in den Dark Rooms. Hygienevorschriften gelten genauso wie in anderen öffentlichen Bereichen. Vor allem darfst du dich von grummeligen Mitarbeiter*innen nicht irritieren lassen, wenn sie genervt eine Kabine während der Stoßzeit reinigen. Daher auch selber darauf achten, die Kabine sauber zu verlassen – das ist „trotz“ des Etablissement eine Frage des Anstands.

Annika: Welche Regeln gelten denn in Gay Saunas?

Mustafa: Die allerwichtigste: Nein heißt Nein. Wenn jemand keinen Sex mit dir haben will, musst du das akzeptieren. Leider gibt es manchmal auch Personen, die sich nicht daran halten. Mir selbst hat jemand, als ich das erste Mal in einer Gay Sauna war, auf den Po gehauen – und damit war ich komplett überfordert und habe mich wirklich mies gefühlt. Heute wüsste ich, wie ich damit umgehen müsste. Du kannst dir in so einem Fall immer Hilfe beim Personal holen – und dann gibt es Konsequenzen für den*die Täter*in. Aber es kommt leider ab und zu mal vor, dass man ungewollt angetatscht wird. Wer da sehr sensibel ist, sollte vielleicht nicht in eine Gay Sauna gehen. Nochmal: Sofort melden und die Mitarbeiter*innen kommen auch sofort zur Hilfe. Sexuelle Selbstbestimmung hört in Saunen NICHT auf.

Was ich sehr uncool finde, sind Leute, die in Gay Saunas Drogen verticken oder auf Drogen sind. Das ist eigentlich auch verboten und das Personal schmeißt solche Menschen auch sofort raus.

Ich würde auch empfehlen, keinen oder zumindest weniger Alkohol als gewöhnlich zu trinken in der Sauna. Man verliert durch die Hitze viel Flüssigkeit und spürt die Auswirkung des Alkohols nicht nur deutlich schneller, sondern auch deutlich intensiver. Das muss wirklich nicht sein. Trink am besten viel Wasser.

Annika: Manche Gay Saunen machen ja auch Werbung mit Masseur*innen. Was ist denn deren Rolle? Sind das Sexarbeiter*innen oder massieren sie nur?

Mustafa: Ich habe das selber noch nie eine solche Massage in Anspruch genommen. Nach allem, was ich weiß, sind das tatsächlich Masseur*innen – und es finden während der Massage keine sexuellen Handlungen statt. Du kannst auch nur für die Massage in die Sauna gehen und dann musst du nur für die Massage bezahlen, aber keinen Eintritt. Sexarbeit anzubieten ist in Gay Saunas außerdem verboten.

Annika: Wie funktioniert denn genau die Kontaktaufnahme in der Gay Sauna? Also angenommen, ich sehe da einen Typen, der mir gefällt?

Mustafa: Augenkontakt ist das A und O in einer Gay Sauna. Man läuft aneinander vorbei, man guckt demonstrativ hin und wieder weg. Das ist wie so ein kleines Spiel.

Ich kann dir sonst nur sagen, was ich mache. Ich habe einen kleinen Vorteil, so als Araber. Ich werde oft als exotisch wahrgenommen und deswegen sprechen mich oft Menschen an. Da muss ich selber gar nicht so viel machen. Ich bin außerdem auch zu schüchtern, um den ersten Schritt zu machen. Ich sitze meistens einfach im Whirlpool und warte.

Annika: Und dann spricht dich jemand an?

Mustafa: Genau. Dann setzt sich oft ein Typ neben dich und rutscht immer näher. Dann lächle ich und sage entweder nein danke, oder, wenn ich Interesse habe,  lasse ihn näher zu mir kommen. Das Nein-Sagen funktioniert meistens gut – selten muss man nochmal streng sagen „Du, ich habe nein gesagt, lass mich bitte in Ruhe.“ Dann klappt das meistens.

Andere kommen direkt zu mir und fragen mich direkt, ob ich mit ihnen Sex haben will. Das ist auch keine schlechte Umgangsweise. Ich habe davor echt Respekt – ich selber wäre dafür echt zu schüchtern.

Annika: Wie funktioniert das dann mit den Dark Rooms?

Mustafa: Entweder du suchst dir vorher eine Person aus und gehst dann zusammen in den Dark Room oder du wartest in einem Dark Room, ob ein Mensch vorbei kommt, mit dem du Sex haben willst. Es gibt oft auch Sex-Schaukeln[3]. Auch dort warten manche auf Menschen, die mit ihnen Sex haben wollen.

Welchen Sex die Menschen haben wollen, das ist ganz unterschiedlich. Manche wollen Vanilla[4]-Sex, manche eher kinky[5] Sex oder Bondage[6]. Es ist wichtig, vorher drüber zu sprechen und wenn beide nicht dasselbe wollen, dann eben keinen Sex zu haben. Du musst nichts über dich ergehen lassen, was du nicht willst. Ein „Nein“ muss respektiert werden. Im Zweifelsfall findest du sicher eine andere Person, die auf dasselbe Lust hat wie du.

Annika: Findet Sex dann nur in den Dark Rooms statt oder überall?

Mustafa: Theoretisch kannst du überall Sex haben – aber nur die Dark Rooms sind dafür tatsächlich vorgesehen. Im Whirlpool ist Sex z.B. in vielen Gay Saunas verboten[7].

Annika: Was ist denn mit Selbstbefriedigung?

Mustafa: Ja, manchmal sitzen da auch Menschen und schauen sich die anderen an und holen sich dann einen runter. Gay Saunas sind sexpositive[8] Orte – das gilt auch für Sex mit sich selbst. Manche Menschen stehen ja darauf beobachtet zu werden – die lassen dann die Tür im Dark Room auf, damit Menschen zuschauen können. Alles kann ausgelebt werden – so lange es im Konsens[9] passiert.

Annika: Wie sieht es denn mit Safer Sex aus?

Mustafa: Safer Sex[10] ist total wichtig – leider praktizieren es in Gay Saunas viele Menschen nicht. Und es wird vor dem Sex auch nicht ausführlich geredet, wer wann das letzte Mal worauf getestet wurde und welche Safer Sex-Praktiken man sonst so praktiziert. Das ist natürlich gefährlich. Ich würde empfehlen, PrEP[11] zu nehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Aber PrEP schützt natürlich nicht vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Da würde ich empfehlen, sich regelmäßig testen zu lassen und Kondome zu verwenden.

Annika: Was passiert denn, wenn du in der Gay Sauna Menschen triffst, mit denen du schon mal was hattest? Sagt man sich dann „Hallo“? Fragt man sich, wie es der Oma geht?

Mustafa: Das ist mir noch nie passiert. Das wäre auch ein komisches Gefühl. Aber eigentlich würde man da nicht groß miteinander reden. Es ist auch eher ein anonymes Umfeld – man verrät sich gegenseitig nicht den Nachnamen. Es kommt nicht oft vor, dass Menschen anfangen zu daten, nachdem sie sich in der Gay Sauna kennengelernt haben. Auszuschließen ist es aber grundsätzlich nicht.

Annika: Das heißt, man tauscht auch nicht die Handynummer aus oder so?

Mustafa: Ich habe bisher nur zwei Mal meine Handynummer verteilt in zwei Jahren. Eigentlich wird das nicht gemacht. Beim ersten, weil wir menschlich einen Draht zueinander hatten, beim zweiten, weil er unbedingt in Kontakt bleiben wollte und es bereut hatte, dass wir keinen Sex miteinander hatten – er hat die Auswirkungen von Alkohol unter Sauna-Bedingungen krass unterschätzt…

Annika: in Gay Saunas wird sich also viel auf den Körper fokussiert, höre ich da raus?

Mustafa: Ja, absolut. Der Körper steht im Mittelpunkt – und damit auch ein großer Druck, gut aussehen zu müssen. Mit der Zeit lernt man auch, wie man sich in einer Gay Sauna präsentieren soll – es geht ja nicht darum Menschen kennenzulernen, sondern  oftmals nur um Sex. Manche Männer wollen sich dadurch cool fühlen, dass sie Andere angeekelt oder angewidert ablehnen – das ist aber echt daneben.

Es ist wichtig, dass du dich selber in deinem Körper wohlfühlst. Und mit Zurückweisungen musst du klar kommen können. Sonst können Gay Saunas sehr triggernde Orte für dich sein. Aber: Wenn jemand nein zu dir sagt, dann heißt das nicht, dass du hässlich bist oder so – sondern nur, dass du nicht der Typ dieser Person bist.

Annika: Hast du denn Rassismus-Erfahrungen in Gay Saunas gemacht? Oder wie spielt dein Migrationshintergrund mit in deine Erlebnisse?

Mustafa: Ich weiß nicht, ob man das als positiven Rassismus beschreiben kann – ich habe ein bisschen einen Bonus, weil ich exotisiert werde. Das ist aber für mich eher ein geringes Übel.

Ich werde aber sehr häufig auf Englisch angesprochen – während die weißen, blonden Männer neben mir auf Deutsch angesprochen werden. Da fühle ich mich schon ausgeschlossen und da wird mir mein Deutsch-Sein abgesprochen.

Männer of Color, so wie ich, werden grundsätzlich als enorm dominant, aggressiv und primitiv wahrgenommen und es wird erwartet, dass wir immer den aktiven Part beim Sex haben, also die penetrierende Rolle. Das nervt. Ich werde auch oft darauf angesprochen, dass ich total nett sei – und das scheint für andere überraschend zu sein.

Es gibt auch relativ wenige Männer mit arabischem Migrationshintergrund, die in Gay Saunas gehen. Ich glaube auch deswegen werde ich als so exotisch und interessant wahrgenommen.

Annika: Was sind denn deine Tipps für Menschen, die zum ersten Mal in eine Gay Sauna gehen wollen? Sollte man seinen besten Freund mitnehmen? Sollte man sich ein Herzchen in seine Brusthaare rasieren?

Mustafa: Wie und ob du dich rasierst, bleibt dir überlassen. Die Hauptsache ist, dass du dich wohlfühlst. Rasier dir nicht deinen Po, nur weil du denkst, es könnte anderen gefallen, sondern nur wenn du das selbst auch willst.

Wenn du das erste Mal hingehst, kannst du natürlich auch jemanden mitnehmen. Am besten gehst du beim ersten Mal nicht mit riesigen Erwartungen da hin, dass du auf jeden Fall Sex haben wirst, sondern checke beim ersten Mal vielleicht nur die Lage aus. Setz dich an die Bar und trinke was. Du musst nicht direkt in den Dark Room.

Man muss eben damit klar kommen, dass viel geschaut wird und dass man auf den eigenen Körper reduziert wird. Daran gewöhnt man sich aber auch – es sind ja alle halbnackt. Aber wenn du wirklich krasse body issues hast, dann ist das vielleicht nicht der richtige Ort für dich.

Annika: Gibt es noch etwas, was du loswerden willst?

Mustafa: Ja, mir ist noch wichtig zu sagen, dass man manchmal auch hinterfragen sollte, wieso man in die Gay Sauna geht. Auch wenn bei mir der unverbindliche Spaß im Vordergrund lag, habe ich gemerkt, dass mir das berühmtberüchtigte „Schmusen“ auch oftmals gefehlt hat. Manche erzählen dir auch, sie kämen nach einer frischen Trennung oder aufgrund schwieriger Umstände in die Sauna, um mal kurz „zu vergessen“. Andere holen sich eine Art Bestätigung durch anonymen Sex.  Regelmäßig in die Sauna gehen ist überhaupt nichts Schlimmes – aber viel anonymer Sex aus den falschen Gründen… da sollte man sich schon mal fragen, wieso man das macht.

Annika: Danke für das Interview und dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast!

[1] Name geändert

[2] Glory Hole: Ein Loch in der Wand zwischen zwei benachbarten Kabinen, durch welches ein Penis geschoben werden kann. Sinn ist der Sex zwischen zwei Personen, die sich nicht sehen können.

[3] Sex-Schaukeln: Hängende, große, feste Matten, die so aufgehängt werden, dass darin liegende/sitzende Menschen mit davorstehenden Menschen bequem Sex haben können.

[4] Vanilla-Sex: Aus dem Sprachgebrauch der BDSM-Szene kommend, alle Sexpraktiken bezeichnend, die nicht BDSM-lastig sind. Andere Begriffe: „Normaler“ Sex, Blümchensex.

[5] Kinky-Sex: Aus dem Sprachgebrauch der BDSM-Szene kommend, alle Sexpraktiken bezeichnend, die als gesellschaftlich „anders“ verrufen sind und/oder Fetische bedienen.

[6] Bondage: Das Fesseln (oder gefesselt werden) von Menschen mit unterschiedlichen Materialien zu ästhetischen, aber auch sexuellen Zwecken. Wahlweise als Selbstzweck (dann Fetisch) oder um die Person danach zum Beispiel sexuell zu befriedigen.

[7] Aus hygienischen Gründen sind sexuelle Handlungen im Wasser oft verboten. Eine erhöhte Wassertemperatur kann ein guter Verteiler von Krankheitserregern sein. Ist kein Safer Sex im Whirlpool gegeben, treten Körperflüssigkeiten aus, die unter Umständen Krankheitserreger mit sich bringen und die nächste Person im Whirlpool anstecken kann. Zudem ist Wasser kein geeignetes Gleitmittel und kann eher gegenteilig Schmerzen bei z.B. penetrativem (Anal-)Sex bewirken.

[8] Sexpositiv: Eine Einstellung, die für ein konsensuales, unverkrampftes und offenes Verhältnis zu eigener und fremder Sexualität steht.

[9] Wir erklären hier etwas ausführlicher zu Konsens.

[10] Safer Sex: Sex, bei dem durch Verhütung wie Kondome, Handschuhe etc. auf die Verringerung des Ansteckungsrisikos von STDIs Wert gelegt wird.

[11] PreP ist ein Medikament, das eingenommen werden kann, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.  

Das könnte dich auch interessieren …

Eine Antwort

  1. 1. Mai 2020

    […] direkt beantwortet werden. – Gleich drei neue Blogposts veröffentlicht: Ein Interview zu Gay Saunas, einen Text über das Queere Imposter Syndrom und eine Rezension von Leslie Feinbergs Stone Butch […]

Entdecke mehr von Queer Lexikon

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen