Kummerkastenantwort 471 – Wie kann ich mit dem Coming Out meiner Partnerperson umgehen?

Hallo,

ich habe eine für mich grade ganz wichtige Frage. Ich bin lesbisch und seit ein bisschen mehr als einem halben Jahr in einer Beziehung. Mein Mensch hat damals schon klar gestellt, dass er sich mit seinem Geschlecht nicht wohl fühlt und sich vielleicht irgendwann als enby oder so outen wird. Das Coming-Out kam dann vor ein paar Tagen. Nur doch ein bisschen in eine “männlichere” Richtung als ich mir das erhofft habe (kein Trans-Mann). Ich weiß nicht ob er irgendwann Testo bekommen möchte, weil ich bisher kaum eine Chance hatte da mit ihm drüber zu sprechen. Ich habe nur unglaublich Angst, dass ich ihn irgendwann nicht mehr lieben kann, wenn sich sein Körper verändern sollte. Andererseits fühle ich mich wie ein egoistischer Idiot.
Ich meine ich liebe ihn, aber ich stehe nunmal auf Frauen. Kann sowas überhaupt funktionieren? Bin ich grade so mies wie ich mich fühle, weil ich immer gesagt habe ich bin da cool mit und jetzt merke, dass es doch für mich eine Grenze gibt? Und irgendwie weiß ich niemanden mit dem ich reden könnte. Ich will ihn nicht verlieren…

Hi!

Das klingt nach einer verzwickten Situation für euch beide. Du bist kein schlechter Mensch, wenn du dich zu deinem Partner nicht mehr hingezogen fühlst. So etwas passiert ja auch ohne Transition immer wieder und blos, weil Menschen sich verändern und auseinander leben, macht das niemanden egoistisch.

Problematisch fände ich persönlich es, wenn du deinem Partner die Transition ausredest. Du bist tendenziell in einer Position, in der du ihn davon überzeugen könntest in den closet zurück zu gehen, aber ich glaube nicht, dass das eurer Beziehung gut tun würde und deinem Partner ganz bestimmt nicht.

Rede mit ihm und sei fair, aber falls die Beziehung für dich nicht mehr passt, ist es völlig in Ordnung sie zu beenden.

Alles gute für euch beide und liebe Grüße
Lir

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