QUEERING THE MAP – Eine Dokumentation von quererem Leben auf der ganzen Welt
Rabia ist Teil des Queer Lexikon Teams und beantwortet vor allem Fragen im Kummerkasten oder betreut den Regenbogenchat. Heute gibt es von ihr einen Text über QUEERING THE MAP.
QUEERING THE MAP – was steckt wohl dahinter? Das dachte ich jedenfalls, als ich zum ersten Mal von diesem Projekt gehört habe. Grundsätzlich macht mich alles neugierig, was „gequeert“ wird, aber nicht alles davon ist unbedingt gut. Ich habe davon gehört im Abspann eines Hörspiels, welches von QUEERING THE MAP mitproduziert wurde. An dieser Stelle ein kleiner Exkurs, weil das Hörspiel sehr hörenswert ist:
Das Ganze nannte sich „Im tiefen, queeren Wald“ und drehte sich um queeres Leben auf dem Land. Das Hörspiel war nicht nur unglaublich liebevoll produziert, das Thema hat mich auch sehr berührt. Wie ist es oder wie kann es sein, als queere Person fernab einer Großstadt in einem dörflichen Kontext aufzuwachsen oder zu leben? Das Hörspiel gibt es hier zu hören: https://www.deutschlandfunkkultur.de/hoerstueck-queeres-leben-auf-dem-land-im-tiefen-queeren-wald.3683.de.html?dram:article_id=479952
Zurück zu QUEERING THE MAP. Das Hörspiel und der Name des Projekts machten mich neugierig, ich ging auf https://www.queeringthemap.com/ und fand heraus, dass es sich um ein partizipatives Projekt zur Kartierung von queerem Leben und Erlebnissen von Menschen auf dem LSBTQ2IA+ Spektrum auf der ganzen Welt handelte. Es wurde vor ein paar Jahren in Kanada von einer Künstler*in gestartet und bietet die Möglichkeit, Erlebnisse – egal ob schön, traurig, beängstigend, usw. – die eins selbst gemacht hat, dort zu verorten.
Das Ziel von QUEERING THE MAP ist, sichtbar zu machen, dass es überall auf der Welt queeres Leben gibt: In allen Ländern, in Städten und Dörfern und auch in der Umgebung deines Wohnortes. Sofort habe ich angefangen, die Orte an denen ich gewohnt habe, nach Einträgen abzusuchen. Überhaupt Einträge zu finden, hat mir schon ein unglaublich gutes Gefühl gegeben. Auch wenn mir klar ist, dass es überall queere Menschen gibt und immer gegeben hat, war es ein besonderer Moment, einen Eintrag in der Nähe des kleinen Ortes zu sehen, in dem ich aufgewachsen war. Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass ich gar nicht so alleine war, wie ich mich früher oft gefühlt habe – auch wenn ich die Person natürlich gar nicht kannte.
Seitdem ich diese Seite entdeckt habe, möchte ich, dass alle Menschen sie kennenlernen, auf die Suche gehen, Bestärkung finden und ihre eigenen Erlebnisse eintragen. Die Navigation der Seite ist auf Englisch, viele der Einträge auch, aber welche Sprache ihr benutzt, ist jeder Person selbst überlassen. Ich freue mich auf alle weiteren Beiträge, die zeigen, dass es irgendwo Menschen gibt, die eins verstehen und die Mut machen:
Dieser Blogpost ist Teil der 2020-Weihnachtsextravaganza: Ab Weihnachten täglich ein neuer Blog-Beitrag hier im Queer Lexikon. Neben diesem Blog produzieren wir als gemeinnützigeer Verein auch Infovideos, veröffentlichen Broschüren, betreuen einen anonymen Kummerkasten, moderieren den Regenbogenchat und vieles mehr. Wenn du Xenia, die diese Aktion verantwortet, mal eine Pause gönnen magst, kannst du ihr einen Ko-Fi ausgeben. Für Unterstützung für das Queer Lexikon gibts noch mehr Möglichkeiten.