Kummerkastenantwort 1.515: Wie kann ich meinen Namen im Studium ändern?

Hallo 🙂

Ich fange im August mit meinem dualen Studium an. Mit dem Wechsel meines Umfeldes würde ich auch gerne meinen Namen ändern – den ich auch bereits gefunden habe. Aber ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll. Soll ich meinem Arbeitgeber jetzt einfach eine Email schicken und sagen, dass ich gerne anders genannt werden möchte? Muss ich meinen Namen offiziell ändern (ich weiß dass das ein komplizierter Prozess ist), weil es sonst zu Verwirrung durch die unterschiedlichen Namen kommt? Oder soll ich einfach auf meinen Zweitnamen setzen, der so einen Art Notlösung wäre? (Meinen Erstnamen will ich nicht, weil ich damit viel negatives verbinde und ich mich nicht als Frau sondern agender identifiziere). Ich hatte auch noch nie ein “coming out” und weiß deswegen so gar nicht, wo ich anfangen soll. Bin echt am verzweifeln.

Hallo,

das Gute ist: du kannst prinzipiell überall den Namen für dich verwenden, mit dem du dich wohlfühlst. Es gibt keine Gesetze, die eine Hochschule oder einen Arbeitgeber davon abhalten könnten, die zu benutzen.

das schlechte ist: es gibt auch keine, die das erzwingen. Du bist bei Institutionen also immer auch darauf angewiesen, dass sie das auch machen. Für den Hochschul-Part am dualen Studium kann ich dir empfehlen, dich an die Studierendenvertretung zu wenden. Die sind an dualen häufig nicht so groß und verankert wie in “klassischen” Unis, sollten aber im Zweifel trotzdem wissen, wie die Hochschule mit Personen, die andere Namen nutzen umgeht und welche Möglichkeiten du formal hast.

Für deinen Arbeitgeber würd ich das einfach ausprobieren. Mail schicken, fragen. Im schlimmsten Fall kommt ein “nein”. In einem besseren Fall hast du eine deutlich entspanntere Arbeitsstelle.

Coming Out sind und bleiben immer schwierig. Die Gedanken, die du hier schilderst, sind schon mal ganz gut: wo du als Person in Prozessen und Strukturen bist, dort anfragen, wie es mit Namen aussieht. Zusätzlich kannst du bei den Menschen, mit denen du zusammen arbeitest, Zeit verbringst, oder anderweitig zu tun hast, dich entsprechend vorstellen oder ihnen bei guter Gelegenheit davon erzählen. Was eine gute Gelegenheit ist, ist dabei verschieden von coming out zu coming out, von Person zu Person. Das wird aber!

Liebe Grüße und einen guten Start dort
Xenia

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