Kummerkastenantwort 2.426: Ich habe eine Anschlussfrage an 2.385
Antwort/Frage zu 2.385
was ist das schlimmste, was passieren könnte?
Kein HRT möglich
Alles kostet zu viel (KK-Kosten 10% in der Schweiz, Kleidung, Makeup, Haarentfernung) Ich hab das geprüft, und ja, das wird unerschwinglich.
Keine Familie oder Freunde mehr.Jede Veränderung bringt Negatives aber auch Positives mit. Es ist wie ein Zug zu wechseln, welcher in eine andere Richtung fährt. Dazu gehören neue erkenntnisreiche, eindrücke, erlebnisreiche, auch da weis man nie was kommt. Angst zu haben ist daher keine Lösung, weil sonst müsst ich auch jetzt Dauerangst haben. Es nützt nichts angst zu haben, es wird so kommen wie es kommen muss, ob mit Absicht oder nicht, ob mit Angst oder nicht. Das heisst nicht, das man sich die fragen nicht stellen und nicht darüber nachdenken soll. Und im Endeffekt können diese Angst und Zweifel hervorrufen und machen was sie auch tun.
Was muss passieren, damit du nicht zweifelst?Ich zweifle nicht. Ich weis was ich will und was ich nicht will. Ich habe lediglich viele unbeantwortete Frage welche klar beide Richtungen zeigen, quasi, : Wenn so..: dann dieses, Wenn anders..:dann jenes. Die fragen wollen für eine definitive Entscheidung beantwortet sein. Auch hier gibt es einige Fragen welche niemand beantworten kann, auch wenn es viele Informationen im Netz zu finden gibt aber so ist das Leben. Immer für neue Erfahrungen gut.
Was würde sich bezogen auf deine Entscheidung ändern, wenn es die anderen nicht gäbe?
Ich wäre frei, müsste keine Eventualitäten in Betracht ziehen. Müsste nicht fragen was wäre wenn, müsste keine anderen zufriedenstellen, müsste nicht schauen das es den anderen gut geht, oder was sie denken oder sogar die Beziehungen(Freundin, Familie, Freunde) mit mir in frage stellen.
Bezüglich HRT was könnte ich da machen wenn das nicht möglich ware aus welche Gründen auch immer?
Bezüglich Preisen wie kann ich mir das dennoch alles leisten? Lebe Monatlich von der Krankenkasse (längere Geschichte).
Gruss Amanda
Hallo Amanda,
ich finde es toll, dass du die Fragen genutzt hast!
Du sprichst an, dass Transitionsmaßnahmen bzw. Eingriffe teuer sind, daher für viele nicht zugänglich und der Tatsache kann man schwer widersprechen. Viele trans Personen sparen lange darauf und organisieren Crowfundings, nehmen Kredite auf und manche gehen in Ausland. HRT ist im Vergleich zugänglicher. Darüber entscheiden ärztliche Fachpersonen. Vielleicht könntest du innerhalb der regionalen Community nachfragen, welche Ärzt_innen empfehlenswert sind.
Du schreibst auch, dass das schlimmste wäre keine Familie und Freunde mehr zu haben. Das ist eine nachvollziehbare Sorge! Wäre es möglich, dass du Kontakt zu deiner Familie behältst, aber seltener? Vielleicht nur zu einem Teil deiner Familie? Wäre es alternativ möglich, dass du eine Wahlfamilie findest oder deine eigene gründest? Könnte es sein, dass sich lediglich ein Teil deiner Freundschaften verändert? Und gleichzeitig neue Freundschaften entstehen können? Ich möchte dich dazu einladen, darüber nachzudenken.
Wie fändest du das, andere nicht zufriedenstellen zu müssen? Was macht es für dich aktuell notwendig, zu gucken, dass es den anderen gut geht? Es ist auf jeden Fall bewundernswert, dass du dich darum bemühst! Mal angenommen, du guckst 20% weniger, dass es den anderen gut geht und 20% mehr, dass es dir gut geht, wie wäre das für dich?
Ich verabschiede mich von dir mit noch mehr Fragen. Für jede gibt es gute Gründe und sie führen dich auf deinem Weg. Eine Therapie bei einem Menschen, der Erfahrung mit Transition hat, lässt einen hilfreichen Raum dafür entstehen.
Viele Grüße,
Elizy