Rezension „Was wird es denn? Ein Kind“ von Ravna Marin Siever

Von unserem Teammitglied fluff.

Ein Buch für eine Zugfahrt, zumindest wenn die Zugfahrt einmal quer durch Deutschland geht.
Inhaltlich geht es um geschlechtsoffene Erziehung, darum, Rollenbilder und Klischees zu überwinden und sich deutlich weniger am Genitalienstatus von Kleinkindern aufzuhalten, als es derzeit der Fall ist (wir erinnern uns: rosa für Vulva, blau für Penis).

Dier Autor_in behandelt das Thema auf eine leichte, dabei aber nicht nachlässige Art und bringt mit elegantem Schwung eine Menge Fachwissen in (vor allem) dem Thema noch nicht ganz vertraute Köpfe.
Für mich persönlich war inhaltlich nicht viel Neues dabei, trotzdem habe ich unabhängig davon viel mitnehmen können. Nämlich, wie wir auch Menschen jenseits unserer linken, aufgeklärten, queeren Bubble diese Themen nahebringen können, ohne dabei zu oberflächlich zu werden oder auf zu starke Vereinfachungen zurückgreifen zu müssen.

Es ist ein Buch, das ich sowohl als Literaturempfehlung in meinen eigenen Veranstaltungen, als auch zum Herumschenken in der Familie oder bei Freund_innen nutzen kann (wir sehen, ich brauche viele Exemplare).

Ravna Marin Siever ist hier etwas gelungen, das es in dieser Form auf dem deutschen Kinderratgebermarkt noch nicht gab: Eine leichte Herangehensweise an ein Thema, mit dem sich nicht nur werdende Eltern früher oder später auseinandersetzen müssen, dabei undogmatisch und offen.

Ein Buch, das sich sowohl für die Eltern erwachsener trans Personen, als auch für gerade Eltern-werdende Menschen oder solche, die beruflich mit Kindern zu tun haben, eignet. Ein Buch, das Menschen an jedem Punkt ihrer Auseinandersetzung mit Geschlecht mitnehmen kann und dabei keinesfalls belehrend wirkt.

Kurz zusammengefasst: Ein gutes Buch!

 

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