Amatonormativität

Amatonormativität ist eine Norm in unserer Gesellschaft. Es wird davon ausgegangen, dass alle Menschen in einer romantische Beziehung bzw. einer Ehe sein wollen und dass romantische Beziehungen wichtiger als z.B. Freund*innenschaften sind. Amatonormativität durchzieht, wie beispielsweise Heteronormativität auch, unsere ganze Gesellschaft (z.B. in Schulen).

Durch Amatonormativität werden exklusive, monogame Liebesbeziehungen privilegiert, in denen die Partner*innen füreinander am wichtigsten sind. Gleichzeitig werden Freund*innenschaften und Care-Netzwerke abgewertet, da diese nicht als ebenso wichtige soziale Beziehungen gelten wie eine Ehe oder eine romantische Beziehung.

Ebenso werden Personen, die single, also nicht in einer romantischen Beziehung, sind, abgewertet – ihnen wird das Gefühl gegeben, dass ihnen etwas fehlt, und es wird davon ausgegangen, dass sie auf jeden Fall nur vorübergehend single sind.

Amatonormativität schlägt sich auch als strukturelle Diskriminierung nieder: So fehlen z.B. rechtliche Formen der gegenseitigen Absicherung von nicht-romantischen Beziehungen und Ehen sind im Steuerrecht etc. besser gestellt als Freund*innenschaften.

Der Begriff Amatonormativität geht auf die US-amerikanische Philosophin Elizabeth Brake zurück. Der Begriff wurde von der aromantischen Community aufgegriffen, um ihre Diskriminierungserfahrungen zu beschreiben

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