Kummerkastenantwort 2.608: Wie kann ich meinen Eltern mein Geschlecht erklären?

Hi, ich bin Lia (15) und habe mich seit drei Jahren mit meiner Gender Indentität beschäftigt, weil ich mich einfach nicht 100%ig als Mädchen indentifizieren konnte.
Jetzt habe ich das Label Demigirl gefunden und fühle mich damit sehr wohl.

Ich würde aber auch manchmal gerne von meiner Familie nicht als komplettes Mädchen gesehen werden oder einen Binder tragen, weil ich mich so einfach wohler fühlen würde. Dafür würde ich mich eigentlich gerne outen.

Ich weiß, dass zumindest meine Mutter und Schwester sehr tolerant gegenüber LGTBQ+ sind und mein Vater kommt auch damit klar, allerdings habe ich in einem Gespräch über Gender (ich wollte mal vortasten, wie sie dazu so stehen) festgestellt, dass meine beiden Eltern eigentlich nur noch non-binary oder Transgender neben den zwei Norm Gendern verstehen können.


Jetzt, nach sehr langem erklären (sorry dafür) zu meiner Frage. Wie kann ich meinen Eltern erklären, warum es mehrere Gender gibt und warum es mir wichtig ist, mich als Demigirl zu bezeichnen, wenn ich ja eigentlich größtenteils zufrieden damit bin ein Mädchen zu sein.
Meine Eigenen Argumente und auch einige Sätze aus der Gender Broschüre von euch haben es ihnen nicht wirklich verständlich machen können.


Ich hoffe sehr, dass ihr mir irgendwie helfen könnt, denn ich habe manchmal wirkliche Probleme nicht loszuschreien oder zu heulen, wenn sie bestimmte Dinge, die sehr auf meine Weiblichkeit bezogen sind, sagen und möchte das Thema deshalb unbedingt mit ihnen bereden.

Und Danke, für das wass ihr hier beim Regenbogenlexikon und durch den Kummerkasten macht, dass hat mir wirklich schon oft geholfen.

Liebe Grüße, Lia.

Hej Lia,

grundsätzlich sieht es doch schon mal gut aus, deine Familie ist aufgeschlossen und weiß grundsätzlich über einige wichtige queere Themen bereits Bescheid. Demigirl ist ja ein Gender, das viele unter nonbinary verorten, weil es eben kein binäres Geschlecht ist, vielleicht hilft das ja schon, das ein bisschen besser einzuordnen? Auch zu beschreiben, wie du persönlich dein Gender erlebst, kann helfen. Natürlich gilt aber: egal wie sie reagieren, dein Gender wird dadurch nicht weniger valide.

Ansonsten mag ich gerne noch eine Buchempfehlung geben, das Buch Gender-Kram von Louie Läuger bespricht Gender von den Basics bis hin zu sehr vielen Labels, zu Pronomen und allem was zu Gender gehört. Auch Demigirl wird da vorgestellt. Vielleicht kann das ja ergänzend helfen.

Liebe Grüße,
Valo

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