Kummerkastenantwort 2.728: Wie kann ich mich am Besten bei meinen Eltern outen?

Hey lieber Leser,
ich bin Kim, Genderfluid, 15 Jahre alt und Polysexuell. Ich wurde als Mädchen geboren und habe deshalb auch einen weiblichen Vornamen (Lina). Ich kann mich mit diesem Namen aber nicht infizieren und nenne mich deshalb Kim.
Meine Eltern haben kein Problem mit LGBT+ aber ich habe trotzdem Angst es ihnen zusagen und weiß auch nicht ob ich es ihnen überhaupt sagen soll. Es fühlt sich aber falsch an, wenn sie mich als Leni und/oder mit den Pronomen Sie/Ihr ansprechen. Wie sollte ich es ihnen am besten sagen?

Hi,

vielleicht könntest du deine Angst erforschen, um sicherer zu werden. Hast du möglicherweise Angst von deinen Eltern abgelehnt zu werden? Du könntest überlegen: gab es Vergangenheit gute Gründe für die Angst, dass sie jetzt vorbeikommt? Angst ist kein schlechtes Gefühl, sondern ein_ Beschützer_. Manchmal jedoch ist sie da, obwohl wir ohne auch gut klarkämen. Wenn deine Eltern grundsätzlich offen waren und sind, könntest du ein Coming out überlegen. Höre dabei auf dein Wohlbefinden.

Manche wählen dafür die Briefform, manche ein Gespräch. Möglicherweise hilft es, wenn du für ein Gespräch einen ruhigen Zeitpunkt dafür einplanst, beziehungsweise deine Eltern fragst, wann sie Zeit für ein Gespräch haben.

Seid ihr zusammen, könntest du dann sagen: Ich bin genderfluid und fände es angenehmer als Kim angesprochen zu werden.

Du könntest versuchen zu erklären, was genderfluid bedeutet und wieso der Name besser für dich passt. Daher wäre vielleicht ein bisschen Vorbereitung deinerseits gut.

Du könntest auch auf deine Eltern zugehen, indem du sagst: “Ich weiß, dass es eine neue Information über mich ist und die Umgewöhnung für euch herausfordernd sein kann. Es würde mir viel bedeuten/ich würde mich dadurch besser fühlen.” oder etwas in die Richtung, was für dich passt.

Womöglich wird deine Geduld dann gefragt sein, falls deine Eltern Fragen stellen oder dich mal am Anfang misgendern. Es könnte helfen, wenn du dir dabei vorstellst, du erklärst deine Gedanken und Gefühle einem jüngeren Geschwister, also simpel, bildlich und nachvollziehbar.

Eltern, deren Kinder trans sind, können hier, beim TraKiNe, Unterstützung von anderen Eltern bekommen (deren Kinder ebenfalls trans sind).

Wir wünschen dir ein schönes Coming out!

Elizy

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