Biologismus
Ein Biologismus bezeichnet die Übertragung von (meist nicht korrekten) biologischen Begriffen und Maßstäben auf gesellschaftliche und soziale Zusammenhänge bzw. die Reduzierung dieser Zusammenhänge auf (meist nicht korrekte) biologische Deutungsweisen.
Eine biologistische Sichtweise auf Geschlecht besagt beispielsweise, dass es nur zwei Geschlechter gäbe und dass z. B. vergeschlechtlichte Verhaltensweisen auf Biologie (und nicht etwa Erziehung, gesellschaftliche Erwartungen und Normen etc.) zurückgeführt werden können. Dabei wird außer Acht gelassen, dass dies gar nicht unbedingt der aktuelle Forschungsstand in der wissenschaftlichen Biologie ist.
Biologismen werden besonders häufig von rechter oder konservativer Seite verwendet, um beispielsweise queerfeindliche, misogyne, rassistische oder ableistische Ideen scheinbar naturwissenschaftlich zu untermauern.