Kummerkastenantwort 3.881: Wie kann ich rausfinden, ob mein Freundeskreis nicht transfeindlich ist?

Hey,
ich (15/m) plane mich relativ bald zu outen, nur meine Freunde sind möglicherweise homo- und transphob. Ich denke, es ist, (leider) normal das hier und da ein paar Witze oder so gemacht werden ( Kampfhelikopter usw), aber manchmal gehen sie halt schon zu weit. Ich will echt nicht die Freundschaft brechen, wie kann ich ihnen also, ohne dabei zu auffällig zu sein, erklären das es ganz normal ist lgbtq zu sein, um ihre Reaktionen zu sehen, nur um zu testen ob es auch wirklich sicher ist für mich, mich zu outen? Und was soll ich antworten, wenn die mit so Sachen wie, „homosexualität ist unnatürlich, weil keine Fortpflanzung“ oder „Transpersonen sind alle krank und ich kann mich ja auch nicht einfach als reiche Person identifizieren“, kommen?
Meine Freunde klingen hier wie echte Arschlöcher, aber das sind die eigentlich nicht, bei vielen weiß ich, dass es teilweise die Eltern sind, die ihnen das beigebracht haben, oder eben der Gruppenzwang, der bei vielen jugendlichen Jungen herrscht und eben schon sagt, dass man Schwule für komisch halten soll, nicht weinen darf, keine „mädchenhaften“ Hobbys machen darf, etc.
Sorry, dass das so lang geworden ist, musste es einfach mal loswerden.
Schönen Tag noch,
F

Hallo F!

Erstmal: wir haben eine Broschüre zum Thema Coming Out, vielleicht hilft dir das schonmal ein wenig weiter.

Um Auszutesten, wie deine Freund*innen generell zu queeren Themen stehen, könntest du versuchen, mit ihnen mal queere Filme oder Serien zu schauen und ihre Reaktionen beobachten. Leider ist Aufklärung zu queeren Themen eine verdammt große Aufgabe, vor allem, wenn deine Freund*innen schon so viel Stuss aus ihrem restlichen Umfeld gelernt haben.

Ich habe mir früher vor schwierigen Coming Outs oft Listen geschrieben mit den Erwiderungen, auf die ich mich vielleicht einstellen muss, und mir zu allen eine Erwiderung dazu geschrieben. Ich hab mich dadurch wesentlich sicherer gefühlt, auch, wenn das sehr viel Arbeit ist. Du könntest auch überlegen, direkt Infomaterialien für deine Freund*innen mitzubringen.

Auf viele dieser Aussagen gibt es auch nicht wirklich eine Erwiderung – denn sie sind schlicht und ergreifend falsch. Es ist auch nicht deine alleinige Aufgabe, deine Freund*innen aufzuklären und wenn sie scheiße erzählen, darfst du ihnen das auch ruhig so sagen.

Ich wünsche dir viel Glück!

Liebe Grüße,
Elias

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