Wir haben eine Nutzer*innen-Umfrage durchgeführt – was machen wir jetzt mit den Ergebnissen?

Worum geht’s?

Letztes Jahr im Sommer haben wir eine große Umfrage unter unseren Nutzer*innen durchgeführt. Wir wollten wissen: Wie bekannt sind unsere Angebote? Wie zufrieden sind unsere Nutzer*innen mit den Angeboten? Was können wir noch besser machen?

Die ausführlichen Ergebnisse sind seit gestern (16.05.2024) auf unserer Webseite abrufbar. In diesem Blogpost gebe ich (Annika, die Geschäftsführung des Queer Lexikons) eine Übersicht darüber, was wir mit den Ergebnissen jetzt anfangen. Und weil es für unsere lange Team-Sitzung, in der wir die Ergebnisse besprochen haben, tolle Memes mit meinem Kater Merlin gab, bekommt ihr die jetzt auch!

Zunächst wollen wir uns bei allen Menschen bedanken, die uns über diese Umfrage ihre Meinung gesagt haben und dazu beitragen wollen, uns noch besser zu machen. Das bedeutet uns viel. Danke auch für das viele Lob und die lieben Nachrichten in den Freitext-Feldern. Das hat uns sehr gutgetan.

Wieso können wir nicht alles umsetzen?

Viele Anregungen, die wir bekommen haben, sind wichtig und – wie ich gleich ausführen werde – wir bemühen uns auch darum, diese umzusetzen. Gleichzeitig gibt es Dinge, die wir aus verschiedenen Gründen nicht umsetzen können oder wollen. Das hat teilweise damit zu tun, dass uns die Kapazitäten fehlen, dass sie mit unseren Ideen rund um Datenschutz nicht kompatibel sind oder es hat andere Gründe. Manchmal können wir es auch nicht allen Menschen recht machen, weil sich verschiedene Bedarfe und Wünsche gegenseitig ausschließen.

Was läuft gut?

Erstmal zu den guten Sachen: Wir freuen uns zu hören, dass 98,8% unserer Nutzer*innen unsere Webseite als eher hilfereich oder sehr hilfreich einschätzen und 97,2% unsere Webseite (wahrscheinlich) Freund*innen weiterempfehlen würden. Wir freuen uns über die Beliebtheit unserer Angebote, z. B. des Glossars, des Kummerkastens und der Broschüren. Viele der Wünsche unserer Nutzer*innen standen auch schon vor der Umfrage auf unserer To Do Liste – das bedeutet auch, dass wir Ahnung  davon haben, wie wir unsere Angebote für die Nutzer*innen verbessern können.

Was sind die zentralen Erkenntnisse?

Neben den vielen Vorschlägen, wie wir unsere Angebote verbessern und ausweiten können, wurde eins in der Umfrage ganz besonders deutlich: Unsere Nutzer*innen wünschen sich, dass unsere bestehenden Inhalte und Angebote aktualisiert und erweitert werden und gut funktionieren. Es geht also nicht darum, uns komplett umzukrempeln oder viele neue Dinge anzubieten, sondern darum, das, was wir machen, gut zu machen.

So, jetzt aber zu den einzelnen Wünschen und was damit geschieht.

Unsere Webseite

  • Es wurde sich gewünscht, dass unser Glossar mehr Einträge bekommt, ausführlichere Erklärungen erhält und grundsätzlich überarbeitet wird. Das haben wir bereits gemacht (und schon wieder einen Stapel mit neuen Ideen für das Glossar von verschiedenen Menschen bekommen – uns wird also nicht langweilig). Ähnliche Rückmeldungen haben wir zu unserer Übersicht von Pride Flaggen bekommen – auch diese Seite werden wir bald updaten.
  • Damit einhergehend wurde die Frage aufgeworfen, nach welchen Kriterien wir eigentlich Begriffe und Pride Flags auf die Webseite aufnehmen – und welche wir aus Prinzip nicht. Das ist eine wichtige Frage und wir sind dabei, Kriterien für uns als Team aufzustellen. Diese werden wir auch veröffentlichen, sobald sie fertig sind.
  • Vielfach war ein Wunsch, die Barrierefreiheit der Webseite zu verbessern. Das ist auch uns ein wichtiges Anliegen. Einige Dinge haben wir schon umgesetzt (bspw. haben wir den Kontrast auf WCAG Standards erhöht), an anderen To Dos sind wir dran!
  • Außerdem wurde häufig kritisiert, dass die Webseite nicht besonders übersichtlich sei. Dem stimmen wir zu. Einige Seiten haben wir seitdem schon überarbeitet und auch das Menü wurde verbessert – an einer größeren Aktion für Übersichtlichkeit sind wir dran – aktuell fehlt uns aber das Geld um das zu machen. Zu den Dingen, die wir übersichtlicher gestalten wollen gehört bspw. das Glossar und der Kummerkasten.
  • Ansonsten gab es viele, viele Anregungen dazu, wie wir die Inhalte noch erweitern können (mehr Informationen zu Transition, queerer Geschichte, Pronomen, queerplatonischen Beziehungen…). Das sind alles super Vorschläge! Wir nehmen diese Wünsche mit und bemühen uns, dazu jeweils mehr Informationen zu erarbeiten und zu veröffentlichen. Dabei ist es uns wichtig, Informationen ordentlich zu recherchieren und Feedback einzuholen – deswegen dauern Dinge manchmal etwas länger.
  • Nutzer*innen haben sich außerdem gewünscht, dass die Inhalte, die wir auf Instagram teilen, auch auf der Webseite auffindbar sind. Das steht auf unserer To Do Liste und wir kümmern uns darum, das umzusetzen.
  • Außerdem wurde sich gewünscht, dass der Blog mehr Sichtbarkeit bekommt. Wir haben ihn daraufhin in die oberste Menü-Ansicht gepackt (und planen gerade eine Reihe spannender Artikel für euch!).

Unsere Broschüren

  • Es wurden sich insbesondere Broschüren zu zwei Themen gewünscht: Für Eltern von queeren Kindern (mööööglicherweise ist da grade eine Broschüre fast fertig und im Layout…) und eine Einführung in queere Begriffe (auch da sind wir bereits dran!)

Unsere Chatangebote

  • Viele Nutzer*innen haben sich neben unserem Regenbogenchat, der bis 27 Jahre nutzbar ist, auch ein Chatangebot für Erwachsene gewünscht. Auch das haben wir schon umgesetzt – im Queer Chat, einem Kooperationsangebot mit Trans*Solidarity, können Menschen ab 21 Jahren sich in einem moderierten Chatraum austauschen.
  • Mit dem Regenbogenchat waren viele Nutzer*innen eher unzufrieden. Wir planen aktuell, die Regenbogenchat-Seite zu überarbeiten, um mehr Erklärung und Hilfestellung für den Anmelde- und Start-Prozess zu geben. Außerdem gibt es jetzt einmal die Woche eine kleine, geplante Aktion (z. B. einen online Spielenachmittag) – ansonsten ist der Chat wie immer für freien Austausch geöffnet. Diese freie Zeit ohne Programm ist uns wichtig – deswegen erhalten wie sie für 4 Tage die Woche.

Kummerkasten

  • Gerade beim Kummerkasten ist es für uns schwer, es allen Nutzer*innen Recht zu machen. Wir schaffen es nicht, gleichzeitig schneller zu antworten und die Antworten ausführlicher und individueller zu machen. Außerdem gab es hier verschiedene Wünsche, die wir nicht umsetzen wollen. Beispielsweise werden wir die eingereichten Fragen auch in Zukunft nicht in Bezug auf Rechtschreibung und Verständlichkeit korrigieren – denn damit verändern wir ggf. den Sinn der Frage oder interpretieren bereits etwas in den Text hinein.
  • Was wir aber machen können (und schon umgesetzt haben) ist eine bessere Übersichtlichkeit für den Kummerkasten. Man kann in der Übersicht nun mehr als eine Seite skippen, man kann direkt sehen, welche Kummerkastenfragen kommentiert wurden und wir haben das Zeitlimit für Kommentare aufgehoben. Eine komplette Neuprogrammierung des Kummerkasten mit coolen Features (z. B. den Bearbeitungsstatus der eigenen Frage einsehen zu können) steht auch auf unserer To Do Liste – aber auch das ist aus finanziellen Gründen aktuell schwierig.

Social Media

  • Für unseren Instagram-Kanal wurde sich ein Link-Tree gewünscht. Auch das haben wir schon umgesetzt.

Karte mit Jugendgruppen

  • Für die Karte, auf der wir Jugendgruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz versammeln, gab es gutes und wichtiges Feedback – z. B. Informationen zur Barrierefreiheit der einzelnen Angebote aufzunehmen, die Angaben regelmäßig zu aktualisieren, Gruppen für Erwachsene und Beratungsstellen aufzunehmen etc. All das finden wir wichtig – jetzt müssen wir nur noch die Kapazitäten und das Geld finden, um das alles umzusetzen.

Wie immer gilt übrigens: Vorschläge und Feedback sind immer willkommen. Über diese Seite kannst du uns schreiben – und anonym bleiben oder eine Mailadresse angeben, dann antworten wir dir auch!

Und: Wie du sehen kannst, haben wir eine knallvolle To Do Liste – gleichzeitig bekommen wir gerade zu wenig Spenden, um unsere Arbeit gut machen zu können. Wenn du also kannst, freuen wir uns über Spenden, oder darüber, dass du anderen Menschen (die vielleicht spenden könnten) von unserer Arbeit erzählst und unsere Inhalte teilst.

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